Nicht zu bremsen: Mario Löcker will bis in die Normandie fahren

2.000 Kilometer für den guten Zweck


  • Kirchhundem, 08.12.2023
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Mario Löcker startet 2024 erneut eine Spendentour. Dieses Mal soll es bis in die Normandie gehen. von Tine Schmidt
Mario Löcker startet 2024 erneut eine Spendentour. Dieses Mal soll es bis in die Normandie gehen. © Tine Schmidt

Heinsberg. Mario Löcker will es wieder tun. Nach der ersten großen Spendenfahrt auf seinem Liege-Rad im April dieses Jahres bis in den Osten Deutschlands (LP berichtete) plant der Heinsberger Tour Nummer 2. Es soll nach Frankreich gehen, genauer gesagt zum D-Day in der Normandie.


„Wer bis in den Osten fahren kann, kann auch bis in den Westen fahren“, sagt Mario Löcker und ist schon voller Vorfreude. Die Tour sei so schön gewesen und habe eine beachtliche Spendensumme von knapp 10.000 Euro gebracht. „Es hat ja schon einmal funktioniert, dann machen wir das eben nochmal.“

Zur Vorgeschichte: 2020 wird bei Mario Löcker ein Hirntumor festgestellt. Er muss sich zwei Operationen unterziehen. Nach der zweiten OP ist nichts mehr wie vorher. Er kann kaum laufen, seine linke Seite nicht richtig kontrollieren und der Gleichgewichtssinn ist ebenfalls stark beeinträchtigt. Aber Mario Löcker lässt sich nicht unterkriegen und findet mit dem Liege-Rad eine optimale Möglichkeit, sich fortzubewegen. Mit seiner Spendentour 2023 wollte Mario einfach Danke sagen.

Warst du schon mal in Frankreich?

Die Idee, erneut eine Tour zu machen, sei ihm schon in den Sinn gekommen, als er noch unterwegs in den Osten Deutschlands war. Sein guter Freund Patrick Bulle, der ihn eine Etappe begleitete, fragte: „Was machen wir denn nächstes Jahr, Mario? Warst du schon mal in Frankreich beim D-Day? Da würde ich ja gerne mal hin.“

Also geht es im Mai mit dem Rad entlang des Ärmelkanals bis nach Frankreich zum D-Day. Der Tag wird am 6. Juni gefeiert und war 1944 die Wende im Zweiten Weltkrieg. Die Alliierten landeten in der Normandie. 2024 jährt sich der Tag zum 80. Mal und wird mit großem Programm gefeiert. Das sei höchst interessant, sagt Mario Löcker. Auch gefallene Soldaten aus dem Kreis Olpe lägen dort auf den Friedhöfen.

Mario Löcker sammelt Spenden für das St.-Elisabeth-Hospiz. von Tine Schmidt
Mario Löcker sammelt Spenden für das St.-Elisabeth-Hospiz. © Tine Schmidt

Insgesamt beträgt die geplante Route 1988 Kilometer, also etwa 450 Kilometer mehr als bei der ersten Tour. Mario Löcker ist sicher, dass er auch das schafft. Mit 85 bis 90 Kilometer pro Tag glaubt der 54-Jährige für die Hin- Und Rücktour etwa 30 Tage unterwegs zu sein. Er erzählt, dass die Firma Zweirad Hees sein Trike komplett überholt hätte und es jetzt noch besser laufe als zuvor. Mario sieht sich top vorbereitet.

Route nach Frankreich von privat
Route nach Frankreich © privat

Noch seien keine Firmenbesuche geplant, aber es sei ja noch Zeit, vielleicht ergebe sich noch etwas. Löcker erzählt, dass er in diesem Jahr einen Stopp beim Bundestag eingelegt habe, dieses Mal möchte er dann beim Landtag in Düsseldorf anhalten. „Jochen Ritter kann uns dann einen Kaffee spendieren“, sagt der Heinsberger und lacht.

Und fügt direkt hinzu: „Aber das ist kein Luxusurlaub.“ Er und seine Weggefährten schlafen in Jugendherbergen, die Löcker vorher alle bucht. Da werde dann auch morgens gefrühstückt und abends in der nächsten Unterkunft gegessen. „Man lernt so viele Menschen unterwegs kennen, das ist schön“, sagt er.

Kaffee bestellen funktioniert

Und dann fällt ihm ein, dass er seine Sprachkenntnisse vielleicht auffrischen sollte. „Dieses Jahr waren wir ja in Deutschland, aber die Franzosen sprechen ja am liebsten ihre Sprache“, sagt der begeisterte Trike-Fahrer. Aber zur Not habe er ja einen Übersetzer. Und einen Kaffee bestellen könne er auch auf französisch.

Starten möchte Mario Löcker wieder am Rhein-Weser-Turm. Von wem er wie lange begleitet wird, weiß er noch nicht. Für ihn steht nur fest, dass er am 6. Juni beim D-Day sein möchte. Und der 54-Jährige hofft, dass wieder eine hohe Spendensumme zusammenkommt.

Musik liegt ihm am Herzen

Der Erlös soll erneut dem St.-Elisabeth-Hospiz zugute kommen. Als zweiten Empfänger hat sich Mario Löcker den Musikverein Heinsberg ausgesucht, in dem er damals selbst aktiv war. Durch seinen Hirntumor musste er mit der Musik aufhören. Die Musik und vor allem die Jugendarbeit liegen dem Heinsberger am Herzen.

Wann genau es los geht, ist noch unklar. „Das Ziel steht definitiv fest“, sagt Mario Löcker. „Erst Osten, dann Westen. Wer weiß, vielleicht folgen irgendwann auch Touren in Norden und Süden.“

Info

Das Spendenkonto für das St. Elisabeth-Hospiz:

DE77460628170460875003

BIC: GENODEM1SMA


Das Spendenkonto für den Musikverein Heinsberg:

IBAN: DE58 462516300043502798

BIC: WELADED1ALK

Auf Wunsch stellen beide Spendenquittungen aus

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