Anstieg bei Unfällen - junge Fahrer überdurchschnittlich oft beteiligt

Kreis Olpe. Die Zahl der Unfälle ist im Kreis Olpe im Jahr 2023 gestiegen. Gleichzeitig ging die Zahl Leichtverletzter bei Unfällen zurück. Außerdem starben weniger Menschen bei Verkehrsunfällen im Kreis Olpe.

„Das vergangene Jahr 2023 fand ohne coronabedingte Einschränkungen statt. Zu erwarten war daher, dass sich die Zahl der Verkehrsunfälle gegenüber den Vorjahren wieder erhöhen würde. Dies bestätigt sich auch bei einer Erhebung der Unfallsituation im Kreis Olpe“, so Landrat Theo Melcher.

Im Kreis Olpe verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 4.352 Verkehrsunfälle (2022: 4.197). Dabei blieb die Zahl der Verletzten mit 421 (423) konstant. 2022 kamen bei sechs Verkehrsunfällen noch sieben Menschen im Kreis Olpe um. Im Jahr 2023 starben drei Menschen bei drei Unfällen im Straßenverkehr.

Neben einem am 9. September verunfallten 28-jährigen Motorradfahrers auf der L 553 bei Rüspe starb auch ein 57-Jähriger bei einem Unfall auf der L 880 in Serkenrode am 25. April. Auf der L 564 bei Hünsborn starb am 9. Oktober ein 66-Jähriger, nachdem er gegen einen Baum gekracht war.

Die Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten stiegen von 74 auf 101, die mit Leichtverletzten gingen von 342 auf 317 zurück.

Als häufigste Unfallursache mit Personenschaden stellte die Kreispolizeibehörde Olpe unangepasste Geschwindigkeit mit 108 Unfällen (+22) fest, gefolgt von Vorfahrts-/Vorrangverstößen mit 74 Unfällen (+9) sowie Fehlern beim Abbiegen/Wenden mit 73 Unfällen (+3).

Weiterhin ereigneten sich 46 Unfälle (+9) unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, 40 Unfälle (-20) wegen zu geringem Abstand, 17 Unfälle (+9) durch Überholmanöver und 17 Unfälle (-10) wegen falschen Verhaltens gegenüber Fußgängern.

42 Kinder verunglückten im Jahr 2023. Davon verletzten sich 4 Kinder schwer- und 38 leicht. Die Verunglücktenzahl Jugendlicher stieg von 35 auf 41 um etwa 15 Prozent.

Junge Erwachsene waren im Jahr 2023 insgesamt an 854 Unfällen beteiligt (2022: 820). Sie verursachten gleichzeitig etwa 20 Prozent der Unfälle mit Personenschaden. Gemessen am Anteil der Gesamtbevölkerung im Kreisgebiet mit etwa 7,3 Prozent ist das laut Polizei überproportional häufig.

Laut Landrat sollen weiterhin Jugendliche und junge Erwachsene im Fokus der polizeilichen Tätigkeiten stehen. Daher solle auch die Aktion „Crash Kurs NRW“ wieder stattfinden.

Die absoluten Unfallzahlen bei der Risikogruppe der Motorradfahrer seien gegenüber dem Vorjahr nicht weiter gestiegen. „Trotzdem verstarb ein Kradfahrer bei einem Verkehrsunfall“, so Melcher. Zugleich seien hier die Verunglücktenzahlen angestiegen.

Die vollzogene Sperrung der L 687 (Lenscheid) habe Wirkung gezeigt. Ein Verkehrsunfall mit Personenschaden habe sich hier ereignet. Auf den gut frequentierten Motorradstrecken im Kreis Olpe verunglückten bei insgesamt 69 (70) Unfällen 60 Kradfahrer (51).

Die Anzahl der Verunglückten sank bei den Radfahrern deutlich gegenüber dem Vorjahr (57/2022 und 39/2023), bei Pedelecfahrern blieb sie mit 40 gleich. Die Zielgruppe der Senioren war hier mit drei Verletzten beteiligt (0/2022). Im Kreis Olpe verzeichnete die Polizei einen Unfall mit einem E-Scooter.

Die Gesamtzahl der angezeigten Unfallfluchten belief sich im Jahr 2023 auf 842 (773). Die Aufklärungsrate aller Verkehrsunfallfluchten betrug 44,7 Prozent (44,54 Prozent). In insgesamt 37 Fällen (36) wurden im Jahr 2023 Verkehrsunfallfluchten mit Personenschäden angezeigt.