Blauzungenkrankheit breitet sich aus - Veterinäramt rät zu Impfungen

Schon 14 Ausbrüche in NRW


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Symbolfoto Schaf von Pixabay.com/NoName_13
Symbolfoto Schaf © Pixabay.com/NoName_13

Kreis Olpe. Die Blauzungenkrankheit des Serotyps-3 (BTV-3) droht, auch in den Kreis Olpe vorzudringen. Daher rät das Veterinäramt des Kreises Olpe, mit dem Einsatz von Impfstoffen eine Immunisierung von Schaf-, Ziegen- und Rinderbeständen herbeizuführen.


Nachdem im September 2023 erstmals Infektionen mit dem Virus der Blauzungenkrankheit des Serotyps-3 (BTV-3) bei Schafen in den Niederlanden festgestellt worden waren, erfolgte eine sehr schnelle Ausbreitung über das ganze Land, insbesondere nach Osten.

„Seit Oktober 2023 ist die BTV-3-Infektion bei Schafen nun auch in NRW angekommen“, teilt der Amtstierarzt des Kreises Olpe, Christian Kaiser, mit. „Mit heutigem Stand haben wir insgesamt 14 Ausbrüche in Rinder- und Schafhaltungen in NRW.“

Anstieg erwartet

„Wie sich das Virus in einer ungeschützten Population ausbreiten kann, haben wir bei dem Serotyp 8 (BTV-8) zwischen 2006 bis 2009 beobachten können, der zu sehr hohen Verlusten und großem Tierleid geführt hat“, ergänzt Kaiser. Er erwartet für die Blauzungenerkrankung einen Anstieg im Zeitraum Juni/Juli und einen weiteren, kräftigeren im August/September.

Das Virus der Blauzungenkrankheit wird durch blutsaugende Mücken der Gattung Culicoides (Gnitzen) auf Wiederkäuer übertragen. Die Seuche tritt saisonal verstärkt zwischen Frühjahr und Herbst insbesondere bei feuchtwarmem Wetter auf. Menschen sind nicht gefährdet, an der Infektion zu erkranken.

Autogenen Impfstoff anwenden

Ein zugelassener, frei auf dem Markt verfügbarer Impfstoff gegen BTV-3 ist zurzeit noch nicht verfügbar. „Es gibt allerdings die Möglichkeit, einen autogenen Impfstoff anzuwenden. Hierzu können Interessierte von ihrem Tierarzt oder über das Veterinäramt des Kreises Informationen bekommen“, teilt Amtstierarzt Christian Kaiser mit. Er appelliert: „Wer seine Tiere vor dem Blauzungenvirus schützen möchte, sollte in der ersten Jahreshälfte noch in die Impfung seiner Tiere einsteigen.“

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