Bus Brücke startet neue Abholaktion – dieses Mal direkt in die Ukraine

Weiterhin Wohnraum gesucht und Vereinsangebote für Geflüchtete


Die Hilfsbereitschaft für die Ukraine ist nach wie vor sehr groß. von Florian König
Die Hilfsbereitschaft für die Ukraine ist nach wie vor sehr groß. © Florian König

Kreis Olpe. Nach wie vor versuchen viele Ukrainer aus dem Kriegsgebiet zu flüchten. Die Zustände im Land machen es ihnen jedoch schwierig, überhaupt bis zur Grenze zu kommen. Städte sind ohne Strom und Wasser. Busse und Züge fahren nicht mehr. Da, wo die Initiative Bus Brücke bisher Geflüchtete abgeholt hat, an der polnischen Grenze, kommen nur die Wenigsten noch an.


„Wir haben uns deshalb dazu entschieden in die Ukraine hineinzufahren und die Menschen direkt dort abzuholen“, kündigt Florian König, Initiator der Bus Brücke an. „Natürlich ist uns klar, dass wir in ein Land reisen, in dem Krieg herrscht und die Aktion Gefahren mit sich bringt. Aber den Menschen muss geholfen werden. Und wenn sie es nicht mehr aus der Ukraine herausschaffen, müssen wir eben in die Ukraine rein“, sagt Florian König.

Florian König, Initiator der Bus Brücke von privat
Florian König, Initiator der Bus Brücke © privat

Geplant ist die Abholaktion für das Osterwochenende. Florian König fliegt mit einigen weiteren Helfern zunächst nach Krakau, von dort wird die Gruppe nach Lwiw (Lemberg) gebracht, um Ukrainern die Flucht zu ermöglichen. Mit dem Reisebus – und hoffentlich vielen Menschen, die die Organisation retten kann – wird es dann am Ostersonntag zurück nach Deutschland gehen. Ebenfalls will sich Florian König auf dieser Tour mit Kontakten treffen, um zu erfahren, wie die Initiative den Menschen noch weiter helfen kann und um das Netzwerk zu vergrößern.

Große Dankbarkeit für Spendenaktionen

Um den Geflüchteten hier im Sauerland eine adäquate Unterkunft anbieten zu können, wird nach wie vor dringend Wohnraum gesucht. Die Initiative möchte weiterhin vermeiden, Geflüchtete in Sammelunterkünften unterbringen zu müssen. „Wer Wohnraum zur Verfügung stellen kann, kann sich bei Vivien Köster melden“, sagt Albrecht Brodhun von der Bus Brücke. Sie ist unter Tel.: 0171/1 68 87 34 oder per E-Mail, busbruecke@akzente.org, zu erreichen.

Albrecht Brodhun von privat
Albrecht Brodhun © privat

Mehrere Spendenaktionen fanden in den vergangenen Wochen zugunsten der Bus Brücke statt. Das gespendete Geld wird für Integrationsangebote verwendet. Zum Beispiel für Sprachkurse oder für das für Ende April geplante zweite große Familienfest. „Es ist toll, dass uns so viele mit Spenden unterstützen und die Solidarität nicht abreist“, lobt Florian König und bedankt sich im Namen der Bus Brücke bei allen Spendern und Unterstützern.

Bus Brücke

Die Bus Brücke ruft Vereine dazu auf, sie zu unterstützen. „Wir freuen uns, wenn uns einige Vereine helfen und Angebote für die Ukrainer schaffen. Dadurch können diese ihr Leben hier attraktiver gestalten – insbesondere in der bevorstehenden Ferienzeit, aber auch grundsätzlich“, sagt Albrecht Brodhun. Das trage gleichzeitig natürlich auch zur Integration bei.

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