Corona: wer noch Anspruch auf einen kostenlosen Test hat

Seit 30. Juni kostenpflichtig


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Symbolfoto Coronatest von Pixabay.com
Symbolfoto Coronatest © Pixabay.com

Kreis Olpe. Wer sich seit Donnerstag, 30. Juni, testen lassen möchte, der muss drei Euro bezahlen. Das hat das Bundesgesundheitsministerium um Minister Karl Lauterbach entschieden. Doch es gibt auch Gruppen, die von der neuen Regelung ausgenommen sind.


Hierzu werden auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums folgende Gruppen angegeben:

  • Kinder unter 5 Jahren, also bis zu ihrem fünften Geburtstag
  • Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, unter anderem Schwangere im ersten Trimester
  • Personen, die zum Zeitpunkt der Testung an klinischen Studien zur Wirksamkeit von Impfstoffen gegen das Coronavirus teilnehmen
  • Personen, bei denen ein Test zur Beendigung der Quarantäne erforderlich ist („Freitesten“)
  • Besucher und Behandelte oder Bewohner in unter anderem folgenden Einrichtungen: Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, stationäre Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen,
  • Einrichtungen für ambulante Operationen, Dialysezentren, ambulante Pflege, ambulante Dienste oder stationäre Einrichtung der Eingliederungshilfe, Tageskliniken, Entbindungseinrichtungen, ambulante Hospizdienste und Palliativversorgung
  • Personen mit Behinderung sowie Personen, die bei behinderten Personen eingestellt sind
  • Pflegende Angehörige
  • Haushaltsangehörige von nachweislich Infizierten


Bei präventiven Tests zur Teilnahme an Veranstaltungen in Innenräumen, Konzerten, Hochzeiten etc. beteiligen sich Menschen mit 3 Euro an einem Test. Tests, die ohne konkreten Anlass bzw. Grund gemacht werden, kosten - je nach Testzentrum - sogar zwischen 8 und 15 Euro.

Ob nun der kostenpflichtige Test dazu beitragen wird, dass sich weniger Leute testen lassen, konnte der Kreis Olpe nicht beantworten. „Das wäre Spekulation und kann daher von der Kreisverwaltung nicht beantwortet werden“, sagte Presssprecherin Stefanie Gerlach. Im 2. Quartal 2022 wurden im Kreis Olpe 208.000 Bürgertestungen registriert.

„Die 3 Euro sind für die meisten kein Problem“

Der Attendorner Apotheker Christian Springob hat in seiner Apotheke am ersten Tag der neuen Regelung nicht gemerkt, dass weniger Leute zum Testen als vorher gekommen sind.

„Ich denke mal, dass die 3 Euro kein Problem sind für die meisten.“ Kritik übte Springob an der Kurzfristigkeit der Information. „Das Problem sehe ich daran, dass die Testzentren zu knapp, vor Eintritt der neuen Regelung, informiert wurden. In den Testzentrum müssten ja die Systeme entsprechend umgestellt werden.“

Höherer Verwaltungsaufwand als zuvor

Stefan Luke, Leiter der DRK-Rettungsschule des Kreis Olpe sowie Zuständiger für die Abstrich-Stellen, sieht in der Kostenbeteiligung einen höheren Verwaltungsaufwand als zuvor. „Es dauert nun länger, da die Leute - wenn sie zu den Gruppen gehören, die einen Anspruch auf einen kostenlosen Test haben - einen entsprechenden Nachweis vorzeigen müssen.“

Bezüglich der Kostenpflichtigkeit seien beim DRK bislang keine Beschwerden eingegangen. Ob nun weniger Leute als früher kommen, ließe sich (noch nicht) pauschal sagen. Die nächsten Wochen würden zeigen, wie sich die neuen Regeln dann auf die Zahl der Testwilligen auswirken.

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