Im Sauer- und Siegerland schrumpft die Einwohnerzahl besonders stark

Prognose der Bertelsmann-Stiftung


  • Kreis Olpe, 10.04.2024
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  • Von Wolfgang Schneider
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Bevölkerungsentwicklung in NRW: Rot bedeutet schrumpfende, blau signalisiert steigende Zahlen. von Bertelsmann-Stiftung
Bevölkerungsentwicklung in NRW: Rot bedeutet schrumpfende, blau signalisiert steigende Zahlen. © Bertelsmann-Stiftung

Kreis Olpe/Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen ist nach einem Anstieg der Bevölkerungszahl bis 2023 ein Rückgang um etwa 250.00 Menschen bis 2040 zu erwarten. Diese Entwicklung verteilt sich allerdings unterschiedlich auf die Kreise und kreisfreien Städte, wie die aktuelle Prognose der Bertelsmann-Stiftung zur Bevölkerungsentwicklung zeigt. Besonders betroffen vom Einwohnerschwund ist Südwestfalen.


Auch in Teilen des Ruhrgebiets sind Rückgänge zu erwarten, während im Rheinland und im Münsterland Zuwächse bei der Bevölkerungszahl bis 2040 verbucht werden. Die Bandbreite ist groß und liegt in den 53 Kreisen und kreisfreien Städten zwischen +5,1 Prozent (Stadt Köln) und –9,7 Prozent (Kreis Höxter). Deutliche Bevölkerungszuwächse gibt es auch in den Kreisen Euskirchen, Steinfurt und Heinsberg sowie in den kreisfreien Städten Mönchengladbach und Münster.

Minus 4,9 Prozent im Kreis Olpe

Am anderen Ende der Skala stehen (neben dem Kreis Höxter) vier der fünf südwestfälischen Kreise. Für den Märkischen Kreis wird ein Minus von 7,6 Prozent erwartet, in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Hochsauerland schrumpft die Bevölkerung um 5,4 bzw. 5,1 Prozent. Der Kreis Olpe belegt mit einem Minus von 4,9 Prozent den fünftschlechtesten Wert in NRW.

Das hat die neue Bevölkerungsvorausberechnung des Datenportals „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann-Stiftung ergeben. Demnach geht die Einwohnerzahl des Kreises Olpe von 133.400 (2020) auf 126.900 im Jahr 2040 – ein Minus von 6.500 Menschen. Das entspricht etwa der Einwohnerzahl von Grevenbrück und Meggen zusammen.

Große Herausforderungen

Viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen stehen laut der Studie in den nächsten Jahren durch die demografische Entwicklung vor großen Herausforderungen. „Ältere Menschen stellen andere Anforderungen an die kommunale Infrastruktur als jüngere, auf Wachstum muss anders reagiert werden als auf Schrumpfung. So unterschiedlich die Entwicklungen in den Kommunen sind, sollte auch die kommunale Infrastruktur vorbereitet werden, sei es beispielsweise im Bereich Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen oder für Hochbetagte“, schreiben die Autoren.

Die Alterung zeigt sich auch an der Entwicklung des Medianalters, also dem Alter, das die Bevölkerung in eine ältere und eine jüngere Hälfte teilt. Landesweit nimmt das Medianalter bis zum Jahr 2040 um 0,6 auf 46,2 Jahre zu. Die Spanne liegt dann bei genau elf Jahren zwischen der „jüngsten“ Stadt Münster (Medianalter 41,0 Jahre) und dem „ältesten“ Kreis Höxter (Medianalter 52,0 Jahre).

Medianalter steigt

Im Kreis Olpe steigt das Medianalter besonders stark – nämlich um 1,6 Jahre von 46,8 auf 48,4 Jahre. Jünger ist die Bevölkerung im Kreis Siegen-Wittgenstein (von 45,9 auf 46,5 Jahre). Die Werte für die anderen südwestfälischen Nachbarkreise: Märkischer Kreis 47,9 auf 48,4 Jahre, Hochsauerlandkreis von 48,3 auf 48,9 Jahre.

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