Landrat: „Wir werden definitiv Bürgerwindparks verwirklichen“

Regenerative Energien in Westfalen-Lippe


Guido Wallraven, Büro „Stadt-Land-Fluss“, Landrat Theo Melcher, Bettina Krusat von der Bezirksregierung Arnsberg, Walter Müller, Vorsitzender Westfalen e.V., und Dr. Thorsten Tabke von WestNetz (von links). von Kreis Olpe
Guido Wallraven, Büro „Stadt-Land-Fluss“, Landrat Theo Melcher, Bettina Krusat von der Bezirksregierung Arnsberg, Walter Müller, Vorsitzender Westfalen e.V., und Dr. Thorsten Tabke von WestNetz (von links). © Kreis Olpe

Kreis Olpe. Betroffene zu Beteiligten machen, mit transparenter Kommunikation mögliche Widerstände gegen die Nutzung von Windkraftanlagen verhindern, mit lokaler Wertschöpfung erwartbare Nachteile der grünen Energie-Nutzung kompensieren – das waren einige der Empfehlungen, die bei der Gemeinschaftsveranstaltung von Westfalen e.V. und dem Kreis Olpe unter dem Titel „Westfalen-Lippe ist Energieland – Standortvorteil erneuerbare Energien” im Kreishaus Olpe erörtert wurden.


„Wir werden definitiv Bürgerwindparks verwirklichen“, versicherte Landrat Theo Melcher den über 100 Interessierten. Damit unterstrich er die Bedeutung des bereits in Südwestfalen initiierten Projektes, bei dem Flächeneigentümer auf Augenhöhe in die Umgestaltung der Energieversorgung eingebunden werden. Die noch zu verabschiedenden Regionalpläne seien zwar für den weiteren Ausbau der Energieerzeugung maßgebend, aber: „Vor Ort muss entschieden werden, wer die Anlagen bauen darf. Die Verhinderung von Windkraftanlagen ist nicht der richtige Ansatz.“

Stärker investieren

Auch Westfalen-e.V.-Vorsitzender Manfred Müller betonte, dass die sinnvolle Nutzung erneuerbarer Energien die Basis für eine gute regionale Entwicklung sei. „Die intelligente Nutzung von überschüssigem grünem Strom für die Produktion“ sei ein Standortvorteil in Westfalen, der zudem für eine gesicherte Energieversorgung sorge.

„Wir müssen viel stärker in erneuerbare Energien investieren“, ergänzte Melcher, denn davon werde künftig der Wohlstand abhängig sein. „Die Bürgerinnen und Bürger müssen Nachteile in Kauf nehmen“, aber die Vorteile überwögen – zumal dann, wenn das Geld lokal und regional genutzt werde.

2,13 Prozent Windkraftflächen

Den aktuellen, vielfach noch nicht endgültig geklärten Planungsstand für die Nutzung von Windkraftanlagen zeigte Bettina Krusat, Hauptdezernentin für Regionalentwicklung in der Bezirksregierung Arnsberg, auf: Die Kommunen könnten keine neuen Windkraftkonzentrationsflächen ausweisen, stattdessen gäben die Regionalpläne die künftige Verteilung vor.

Bis Ende 2025 sollten 2,13 Prozent der Flächen in den Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold und Münster für die Windkrafterzeugung genutzt werden, wobei die Kommunen eine ergänzende „Positivplanung“ umsetzen könnten. Grundlage der Veränderungen sei das seit Februar geltende „Wind-an-Land-Gesetz“, das zwei Prozent der Fläche für Windkraftanlagen vorsehe.

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