Stefanie Heinzmann: „Die Kinder haben auch ein Recht auf Lebensqualität“

Köln/Kreis Olpe. Zugunsten des Deutschen Kinderhospizvereins findet am Dienstag, 23. April, in der Kölner Stadthalle das Konzert „BANDS with BENEFIZ“ statt. Für den guten Zweck steht unter anderem Sängerin Stefanie Heinzmann auf der Bühne, der das Thema eine Herzensangelegenheit ist.

Zugunsten des Deutschen Kinderhospizvereins steht am 23. April in der Kölner Stadthalle das große Benefizkonzert an: Wieso möchten Sie bei diesem Abend so gerne dabei sein?

Ja, mir ist das absolut wichtig. Ich bin schon mehrere Jahre Unterstützerin, und finde, das ist ein ganz ganz wichtiges Thema. Denn über Kinder mit lebensverkürzenden Krankheiten spricht man nicht gerne, das tut weh, das macht traurig. Man vergisst schnell mal, dass es immer noch um das Leben zauberhafter Kinder geht, um die sich viele tolle Helfer des Deutschen Kinderhospizvereins jeden Tag kümmern. Deshalb möchte ich umso mehr meine Stimme nutzen und darauf aufmerksam machen

Haben Sie persönliche Geschichten von kranken Kindern miterlebt oder sogar kennengelernt?

Ich selbst habe keine Kinder, bin aber glückliche Patentante von - zum Glück - gesunden Kindern. Im Umfeld gab es allerdings auch tragische Geschichten von Kindern, die leider viel zu früh gehen mussten. Es ist wohl unbezahlbar, Kinder gesund aufwachsen zu sehen.

Sie sind Botschafterin der Deutschen KinderhospizStiftung. Welche Botschaft möchten Sie gerne an diesem Abend mitgeben?

Die Botschaft, die ich immer vertreten möchte, ist: Tragt so viel Liebe wie es geht in die Welt, passt aufeinander auf und habt euch lieb. Im Miteinander geht alles besser, wir sind nicht dazu gemacht, alleine zu sein. Wenn wir Dinge zusammen anpacken, kann man es auch schaffen. Und wenn man dieses schwere Thema an dem Abend mit Musik verbindet, gibt es hoffentlich auch immer ein bisschen Leichtigkeit und Freude.

Gibt es besondere Songs an dem Abend bzw. einen speziellen, mit dem eine Botschaft vermittelt werden soll?

Zusammen mit Gregor Meyle teile ich mir ein Set. Das heißt, er singt seine Songs, ich meine Songs, aber wir machen auch etwas zusammen. Wir haben viele Lieder, die schön in die Thematik passen. Uns geht es um das Gemeinschaftliche, und das bringen wir definitiv mit.

„Best Life“ ist einer ihrer aktuellen Songs. Im Bezug auf die Kinderhospizarbeit: Die Mitarbeiter versuchen auch jedem Kind und Jugendlichem noch Lebensqualität zu geben - Geht es darum auch in dem Song?

Absolut, das ist genau die Thematik. Die Kinder und Familien, die vom DKHV betreut werden, bekommen eine Diagnose, die wirklich schwer und hart ist. Und auch, wenn dann nichts mehr einfach erscheint, haben schöne Dinge ihre Chance verdient. Woher weiß ich denn, ob ich 80 Jahre alt werden darf? Jetzt ist das Leben. Und auch wenn es so unfassbar schwer ist, auch diese Kinder wachen morgens auf und haben neben all dem Leid ein Recht auf Leichtigkeit und Lebensqualität.

Was schätzen Sie an der Arbeit des DKHV?

Das rundum Paket. Da setzen sich ehrenamtliche Menschen ein, die unterstützen, die helfen, die Tränen einsammeln und Kraft geben, gerade den Familien und Angehörigen, die in solchen Situationen überfordert sind. Ich bin unendlich dankbar für jeden Mensch, der Hilfe und Kraft bietet.

Sie unterstützen den Verein auch außerhalb des Konzertes, wie helfen Sie?

In den vergangenen Jahren habe ich verschiedene Standorte besucht und auch auf Veranstaltungen gesungen, die Arbeit ist immer wahnsinnig beeindruckend. Mein Privileg ist die Stimme und die Reichweite. Indem ich immer wieder von der Stiftung und der Arbeit erzähle, mache ich auf dieses Thema, über das man so wenig spricht, aufmerksam. Es betrifft so viele Menschen und Familien, das kann man nicht unter den Teppich kehren – dafür ist es zu wichtig.