Bombenfund in Langenei: „Es war schon sehr aufregend“

Normalität kehrt ins Dorf zurück


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Das eingezäunte Gelände, in dem die Weltkriegsbombe am Montag, 25. Juli, gefunden worden ist. von Adam Fox
Das eingezäunte Gelände, in dem die Weltkriegsbombe am Montag, 25. Juli, gefunden worden ist. © Adam Fox

Langenei. Der Fund sowie die erfolgreiche Entschärfung der amerikanischen Fliegerbombe vom Typ GP 1000 hat am Montagnachmittag, 25. Juli, nicht nur die Langeneier in Atem gehalten. LokalPlus ist im 726 Einwohner großen Ort gewesen und hat exemplarisch drei Einwohner gefragt, wie für sie der Montag lief und wie sie die Ereignisse vor Ort wahrgenommen haben.


Einer, der das Geschehen am Mittwoch hautnah miterlebt hat, ist Harmut Röbke, Eigentümer des Kiosks. Nachdem er erfahren hatte, dass sich in seiner unmittelbaren Nähe eine Bombe befindet, wollte Röbke eigentlich das Gebiet verlassen. Doch das Ordnungsamt bat den Eigentümer des Kiosks zu bleiben, um die Rettungskräfte mit Essen und Getränken zu versorgen. „Das DRK hätte noch drei bis vier Stunden gebraucht, bis sie alle hätten versorgen können.“

Hartmut Röbke, Eigentümer des Kiosks, versorgte die Einsatzkräfte mit Getränken und Snacks. von Adam Fox
Hartmut Röbke, Eigentümer des Kiosks, versorgte die Einsatzkräfte mit Getränken und Snacks. © Adam Fox

Der Kioskbesitzer kam der Bitte nach und versorgte Ordnungshüter und Rettungskräfte mit Baguettes, Mini-Pizzen und Getränken. „Die Einsatzkräfte waren – auch angesichts der hohen Temperaturen - besonders froh, dass sie sich mit Getränken erfrischen konnten.“ Viele von ihnen waren bereits seit 6 Uhr morgens im Dienst und hätten durch den Einsatz eine Doppelschicht leisten müssen“, so Hartmut Röbke.

„Komme ich heute Abend nach Hause?“

Obwohl Hartmut Röbke ein mulmiges Gefühl hatte, hatte er nie Zweifel daran, dass die Einsatzkräfte alles im Griff haben. Eine Frau mit Kind sei angesichts der Situation ein wenig in Panik geraten und hätte Fragen gestellt wie „Soll ich meine Koffer packen?“ und „Komme ich heute Abend nach Hause?“

Ein paar Anwohner machten sich Sorgen darüber, ob sie die Nacht in Langenei verbringen konnten. von Adam Fox
Ein paar Anwohner machten sich Sorgen darüber, ob sie die Nacht in Langenei verbringen konnten. © Adam Fox

„So eine Weltkriegsbombe wird nicht alle Tage gefunden“, so Röbke. Das Thema sei nach wie vor aktuell und das werde wohl noch eine Weile so bleiben. Insbesondere beim anstehenden Schützenfest am Wochenende, werde der Bombenfund das Gesprächsthema Nummer 1 sein.

Bombenwetter und Bombenstimmung

Erstaunlich fand der Kiosk-Inhaber, dass man die Bombe nicht früher gefunden hat. Röbke gibt zu bedenken: „Beim Osterfeuer sind wir alle noch über die Wiese gelaufen. Und 30 Zentimeter unter der Erde liegt eine Weltkriegsbombe.“

Das ist die entschärfte Fliegerbombe aus Langenei. von Feuerwehr Lennestadt
Das ist die entschärfte Fliegerbombe aus Langenei. © Feuerwehr Lennestadt

Mittlerweile können aber auch viele wieder lachen. Running Gags wie Bombenwetter und Bombenstimmung machen die Runde in Langenei. „Wir sind alle froh, dass nichts passiert ist“, sagt Röbke.

Untergekommen bei der Familie

Auch Anwohner Frank Ledigen ist froh, dass nichts passiert ist. Er selbst habe sich von Seiten der Einsatzkräfte gut aufgeklärt gefühlt. „Das war schon alles sehr professionell. Es gibt nichts negatives zu berichten“, so Ledigen über den Einsatz.

Als er von der Arbeit gekommen sei, habe er vom Bombenfund erfahren. Untergekommen sei die Familie in Burbecke und in Saalhausen bei Schwiegereltern und Bruder. Um 21 Uhr seien dann wieder alle zu Hause gewesen. „Vielleicht haben viele die Zeit genutzt und sind einkaufen gefahren“, sagt Ledigen mit einem Augenzwinkern.

„Ein schwerer Oschi“

„Ein schwerer Oschi, den die da gefunden haben.“ So ist das Fazit von Anwohner Bruno Hennecke zum Bombenfund. Mittlerweile ist in Langenei wieder die Normalität eingekehrt. Am Montag sei er gegen 16 Uhr zu seinem Sohn nach Kickenbach gefahren und um 21 Uhr wieder nach Hause zurückgekehrt. Viele seien bei ihren Bekannten untergekommen.

Hennecke habe den Eindruck gehabt, dass insbesondere die Älteren, die den Krieg noch selbst miterlebt haben, ein mulmiges Gefühl hatten. Der Bombenfund werde am Schützenfest-Wochenende definitiv heiß diskutiert. Der Senior stellte fest: „Gut, dass die Bombe am Montag und nicht beim Schützenfest gefunden wurde.“

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