„Chaos“ an der Rüberger Brücke: LP-Leser bemängelt schlechte Beschilderung

Stadt Lennestadt sieht Verbesserungsbedarf und handelt


  • Lennestadt, 22.09.2023
  • Straße & Verkehr
  • Von Kerstin Sauer
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Aus Richtung Jammertal kommend steht das Verbotsschild für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen direkt am Anfang der Rüberger Brücke. von Kerstin Sauer
Aus Richtung Jammertal kommend steht das Verbotsschild für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen direkt am Anfang der Rüberger Brücke. © Kerstin Sauer

Altenhundem. Sechs Monate ist es her, dass die Stadt Lennestadt die „Rüberger Brücke“ in Altenhundem für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dauerhaft sperren musste: Die Brücke hatte einigen Prüfungen nicht standgehalten und Mängel aufgewiesen. „Seit diesem Tag herrscht da Chaos – und niemand kümmert sich drum“, wandte sich Lars Schulte an LokalPlus.


Lars Schulte ist Filialleiter bei Reifen Pinke und Pracht im Industriegebiet Hundemaue. Der Betrieb ist von der eingeschränkten Befahrbarkeit der Rüberger Brücke direkt betroffen.

„Unsere Kunden, Lieferanten und teilweise eigenen Fahrzeuge aus dem Fuhrpark dürfen nicht über die Brücke fahren. Die Kunden kommen zu spät zum Termin, weil sie die Umleitung fahren müssen. Und Lieferanten, die von außerhalb kommen, rufen bei uns an und wissen nicht, wo sie her fahren sollen“, führt Lars Schulte aus.

Keine Möglichkeit zum Wenden

Seine Kritik gilt in erster Linie der Beschilderung – oder besser gesagt: der fehlenden Beschilderung. „Umleitungsschilder stehen wenige Meter vor der Brücke und sind unklar definiert. Sie sind im Vorfeld nicht aus allen Fahrtrichtungen klar ersichtlich, so dass große Lkw rechtzeitig wenden könnten.“ Im Gegenteil: Die Schilder stünden dort, wo kein Lkw wenden könne.

Aus Altenhundem-Zentrum kommend weist kurz vor der Brücke das Schild darauf hin, dass die Durchfahrt für 3,5-Tonner und mehr verboten ist. von Kerstin Sauer
Aus Altenhundem-Zentrum kommend weist kurz vor der Brücke das Schild darauf hin, dass die Durchfahrt für 3,5-Tonner und mehr verboten ist. © Kerstin Sauer

Besonders für Lkw-Fahrer von außen ein Problem, weiß Lars Schulte und berichtet von teilweise chaotischen Zuständen. „Viele Lkw-Fahrer stehen mit Warnblinker vor der Brücke und fahren rückwärts in den Kreuzungsbereich zurück. Das ist extrem gefährlich für alle Teilnehmer im Straßenverkehr.“ Seine Forderung: „Die Stadtverwaltung muss etwas tun!“

Stadt sieht Verbesserungsbedarf

Und die stimmt zu: „Bei der Beschilderung sehen wir Verbesserungsbedarf. Wir arbeiten gerade an Lösungsvorschlägen aus den verschiedenen Verkehrsrichtungen, die berücksichtigt werden müssen“, sagt Martin Steinberg vom Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Lennestadt.

Demnach stehen das Ordnungsamt und die Stadtwerke in ständigem Austausch über die Rüberger Brücke, sowohl in punkto Belastbarkeit als auch verkehrstechnisch. Zeitnah, so Martin Steinberg, werde eine Beschilderung an der Krankenhaus-Kreuzung angebracht, um rechtzeitig auf die Nicht-Befahrbarkeit der Brücke für große Fahrzeuge hinzuweisen.

Und auch die anderen Fahrtrichtungen habe man im Blick: „Es muss eine Balance gefunden werden. Jeder Fahrer eines Fahrzeuges über 3,5 Tonnen muss die Zeichen richtig lesen und in der Kürze der Zeit wahrnehmen können.“

Erneute Messung steht an

Jährlich wird die Brücke Sonderprüfungen unterzogen und auf Schäden und Belastbarkeit überprüft. Zusätzlich soll bald – wie schon vor der Sperrung – eine Zählung stattfinden, wie hoch die Nutzung durch Pkw und größere Fahrzeuge heute ist.

Lars Schulte hofft, dass sich die Situation zeitnah verbessert. „Die Spediteure haben es aktuell sowieso schon schwer aufgrund von Fahrermangel und gestiegenen Spritpreisen. Jeder Kunde möchte doch seine bestellte Ware erhalten – und das ist ohne Lkw-Fahrer nicht möglich.“

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