EU-Abgeordnete Birgit Sippel zu Gast am GymSL

Europatage: Ein Hauch von Brüssel


Freuten sich über den Besuch von der EU-Abgeordneten Birgit Sippel (2.v.r.): (v.l.) Schulleiterin Birgitta Pieters, Luca Pape, Greta Brieden und Greta Hermes. von privat
Freuten sich über den Besuch von der EU-Abgeordneten Birgit Sippel (2.v.r.): (v.l.) Schulleiterin Birgitta Pieters, Luca Pape, Greta Brieden und Greta Hermes. © privat

Lennestadt. Pünktlich zum Europatag am 9. Mai hat das Gymnasium der Stadt Lennestadt jetzt die EU-Abgeordnete Birgit Sippel begrüßt.


Seit Jahren gibt es an der Schule das Projekt „Demokratie und interkulturelle Kompetenzen am GymSL stärken“. Ziel ist es, die Gesellschaftswissenschaften an einem Tag im Schuljahr in den Fokus zu rücken. In diesem Jahr durfte sich die Fachschaft Politik einem Thema besonders widmen. Unter der Leitung von Toni Papakrivos hatte sie sich für die Europäische Union entschieden.

Zwei Projekttage rund um die EU

Laut Toni Papakrivos wissen Jugendliche zwar, dass die EU ihnen diverse Freiheiten ermöglicht und der Euro in vielen Teilen der EU Vorteile bietet. Aber im Grunde seien Kenntnisse von der friedensstiftenden Funktion und den historischen Hintergründen bei den meisten Schülern kaum vorhanden. Auch des Gemeinschaftsgedankens und der damit verbundenen europäischen Werte und Identitäten seien sich Schüler im Alltag nicht immer bewusst. Dies sei der Hauptgrund gewesen, gleich zwei Projekktage rund um die EU auszurichten.

Den Auftakt zu den Europatagen bildete der Vortrag von Birgit Sippel (SPD), die seit 2009 Mitglied des EU-Parlementes ist.

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Schulleiterin Birgitta Pieters verwies auf Ereignisse, die tiefgreifende Veränderungen nach sich gezogen hätten, u.a. der Anschlag auf das World Trade Center, der Krieg in Afghanistan, die Flüchtlingskrise und nun der Krieg in der Ukraine. Angesichts dieser Herausforderungen seien gemeinsame europäische Werte und eine europäische Identität von großer Bedeutung.

Spagat zwischen Erwartungen und Umsetzbarkeit

Birgit Sippel betonte den bisweilen schwierigen „Spagat-Akt“ zwischen Erwartungen seitens der Mitgliedsstaaten und EU-Bürgern und der Umsetzbarkeit von EU-Regeln. Sie appellierte an die Schüler, ihre Zukunft selbst zu gestalten, indem sie am gesellschaftlichen Leben partizipierten. Dabei sei es gleich, ob als Mitglied in der SV, im Jugendparlament oder ehrenamtlich im Verein. Es gehe um das Mitwirken und die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft.

Ausführlich und verständlich beantwortete Sippel im Anschluss die Fragen der Schüler aus den SoWi-Kurse der Q1. Das Fragenspektrum umfasste persönliche, parlamentarische, außenpolitische und innenpolitische Themen. Immer wieder spielte der aktuelle Krieg in der Ukraine eine Rolle.

Einheitliche Außenpolitik

Birgit Sippel betonte, dass man handeln müsse. Die Frage sei aber, was zu tun sei, um den Krieg zu beenden und Frieden zu stiften. Sie sei überzeugt, dass nur eine einheitliche Außenpolitik der Europäischen Union einen Beitrag zur Verwirklichung dieser Ziele leisten könne.

Damit die Wünsche der Schüler auch Gehör im Parlament finden, hatten sie die Möglichkeit, Ideen und Erwartungen auf Kärtchen zu schreiben und diese auf eine von den Kunstkursen der SEK. II gestaltete Karte der EU zu heften. Das Ergebnis wird Birgit Sippel per Foto zugestellt, damit sie es mit ins Parlament nehmen kann. Schon jetzt ist klar, was sich alle wünschen: das schnellstmögliche Ende des Krieges.

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