Fast 500.000 Euro für Elsper Treppenanlage – lohnt sich das?

Puspas: „Sind verpflichtet, das Denkmal zu erhalten“


  • Lennestadt, 17.04.2024
  • Politik
  • Von Kerstin Sauer
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Die historische Treppenanlage an der Kaiser-Otto-Straße in Elspe musst abgerissen und neu aufgebaut werden. Dem stimmte der zuständige Ausschuss am Dienstag, 16. April, zu. von Nicole Voss
Die historische Treppenanlage an der Kaiser-Otto-Straße in Elspe musst abgerissen und neu aufgebaut werden. Dem stimmte der zuständige Ausschuss am Dienstag, 16. April, zu. © Nicole Voss

Elspe. Soll die historische Treppenanlage in der Kaiser-Otto-Straße in Elspe abgerissen und erneuert werden oder nicht? Diese Entscheidung hat am Dienstag, 16. April, auf der Tagesordnung des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Stadtentwicklung und Bauen gestanden. Bei geschätzten Kosten von rund 430.000 Euro plus Planungskosten über 65.000 Euro keine leichte…


So äußerte Ulrich Rameil (SPD) direkt zu Beginn der Diskussion seine Zweifel: „So viel Geld auszugeben für eine Treppenanlage, die kaum jemand nutzt – da habe ich meine Bedenken.“

In puncto Kosten konnte ihm Bürgermeister Tobias Puspas nur Recht geben: Die Treppe habe wenig funktionelle Bedeutung. Doch darum ginge es hier nicht: „Wir beschließen hier über ein herausragendes Denkmal der Stadt Lennestadt: das Dreier-Ensemble von Kirchenmauer, Brücke und Treppenanlage. Wir sind als Stadt Lennestadt rechtlich verpflichtet, dieses zu erhalten.“

Vorgehensweise ist alternativlos

Schon viel zu lange habe man sich mit dem Thema beschäftigt. Alternativen geprüft, andere Lösungen gesucht. Ohne Erfolg. Jetzt müsse eine Entscheidung her. „Der Abriss und ein denkmalgerechter Neuaufbau sind die einzige Option, das Denkmal zu erhalten.“

Denn, so wird in der Sitzungsvorlage ausgeführt: Die Anlage befinde sich in einem schlechten Zustand und sei abgängig. Seit Anfang Juli 2020 sei die Treppe gesperrt. Eine Sanierung sei laut Expertenaussagen nicht möglich. Die Anlage müsse vollständig abgerissen, durch eine Betonkonstruktion unterbaut und anschließend unter Verwendung möglichst vieler der vorhandenen Natursteine neu aufgebaut werden. Ergänzt werden solle die Treppe durch ähnliche Steine.

Hoffnung auf Fördermittel

Mittel dafür stehen haushaltsrechtlich für 2024 zur Verfügung und sollen auch für 2025 veranschlagt werden. „Wir werden versuchen, Fördermittel zu bekommen“, versprach Bürgermeister Puspas.

Stefan Schneider (CDU) plädierte für diesen Schritt und hob als Elsper die Bedeutung dieser Treppe für seinen Heimatort hervor: „Das ist die ehemalige Schultreppe, über die früher alle Elsper Grundschüler zu ihrer Schule gelangt sind.“

Bei drei Enthaltungen stimmten die Ausschussmitglieder dafür, die Planung zum Abriss und zur Erneuerung der Treppenanlage an das Ingenieurbüro mit dem wirtschaftlichsten Angebot zu vergeben.

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