Ganz viel Lob und ein paar Tränen: Emotionaler Abschied von Sabine Tigges

Kirchhundem/Lennestadt. Es waren zwei bewegende, emotionale Stunden in der Sekundarschule Hundem-Lenne am Standort Kirchhundem: Schüler, Kollegen, Eltern, Freunde und Wegbegleiter waren am Freitag, 26. Januar, gekommen, um Abschied von einem ganz besonderen Menschen zu nehmen. Schulleiterin Sabine Tigges geht in den Ruhestand.

Dass es ein besonderer Abschied werden sollte, zeigte sich gleich zu Beginn: Als Sabine Tigges die Aula betrat, erhoben sich die zahlreichen Gäste und spendeten ihr lange Applaus. Gerührt nahm die Schulleiterin den Beifall entgegen – es sollten noch viele Momente der Rührung folgen…

„Jetzt ist er da, der Moment des Abschieds. Es ist traurig, aber nachvollziehbar“, eröffnete Ellen Sandforth-Linder, stellvertretende Schulleiterin, die Feierstunde. Die Entscheidung, den aktiven Dienst zu verlassen, habe Sabine Tigges in der ihr so typischen verantwortungsvollen Art getroffen: „Du kannst es nicht ertragen, nicht zu 100 Prozent für alle da sein zu können.“

Sabine Tigges sei nicht nur Schulleiterin, sondern Mentorin gewesen: Immer mit offenem Ohr und offener Tür, wohlwollend und wertschätzend den Schülern gegenüber. „Du hast immer an das Potential deiner Schüler geglaubt und wolltest ihnen die beste Bildung ermöglichen.“

Der Abschied „fällt uns allen schwer. Wir werden deine offene und humorvolle Art vermissen“, schloss Ellen Sandforth-Linder und übergab das Wort an die Bürgermeister als Schulträger. „Ich bedauere Ihr Ausscheiden sehr. Sie haben das Herz am rechten Fleck“, betonte Björn Jarosz, Bürgermeister der Gemeinde Kirchhundem.

Die Zusammenarbeit mit Sabine Tigges sei immer gut und unkompliziert gewesen. Für ihre Schüler habe sie die Weichen immer so gestellt, dass sie gut für den Weg ins Berufsleben gerüstet seien. Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas hob hervor, dass sie sich immer für das Wohl der Schule eingesetzt habe. Als jecke Überraschung überreichte er Sabine Tigges den Altweiber-Orden der Stadt Lennestadt.

Die Reihe der Abschied-Nehmer war lang – und herzlich: So lobten die Vertreter der Schulpflegschaft die stets gute Zusammenarbeit, und Esther Ringbeck vom Förderverein gab der Schulleiterin mit auf den Weg: „Bis jetzt hast du dein Leben der Schule gewidmet. Jetzt ist deine Familie an der Reihe.“

Andreas Kremer, zuständiger Dezernent der Bezirksregierung Arnsberg und jahrelanger Wegbegleiter von Sabine Tigges, überreichte die Entlassungsurkunde: „Die Zusammenarbeit mit dir war immer harmonisch und humorvoll, zielführend und lösungsorientiert. Eine simple Urkunde kann das nicht wiedergeben.“

Dann wurde es laut, bunt und musikalisch in der Aula, angeführt von der launigen, persönlichen Moderation von Kollege Hannes Kuttler. Das Motto der Vorführungen: „Sabine auf großer Fahrt.“

Viele Schüler zeigten Tänze und Theater, bevor das Lehrerkollegium die Bühne eroberte und sich ganz besonders von seiner Schulleiterin verabschiedete – sei es Simone Kaiser mit dem „Irish Blessing“ oder der Kollegiums-Chor, der ein ohrenbetäubendes „Super Trouper“ in den Saal schmetterte.

Mit jeder weiteren Darbietung rückte der Abschied von Sabine Tigges näher. Und ihr fiel es sichtlich schwerer. Kollege Sebastian Weber gab ein persönliches, ohrenscheinlich von Herzen kommendes „Praise Poem“ mit auf den Weg. Den emotionalen Höhepunkt und Abschied bildeten einige Kollegen mit einem „Medley of Memories“. Keine Frage, dass sie ihre „Chefin“ zu guter Letzt in ihren Kreis auf der Bühne holten.

„Ich bin tief beeindruckt“, dankte Sabine Tigges zum Abschluss. Der Abschied von einer Tätigkeit, die sie jahrzehntelang gerne gemacht habe, falle ihr sehr schwer. „Ich hatte immer das Gefühl: Dort, wo ich bin, bin ich richtig“, sagte sie und unterstrich die „bedingungslose Unterstützung“ ihrer Wegbegleiter - Kollegen, Sekretärinnen, Hausmeister, Mensa-Personal, Eltern und vor allem der Schüler. „Was wäre ich ohne euch?“

Sabine Tigges wandte sich zum Abschluss an ihren Mann. Und trotz der Rührung und dem ein oder anderen Tränchen, das floss, sorgte sie doch für laute Lacher, als sie sagte: „Du bist der beste Ehemann der Welt – danke, dass du mir immer die Kniften geschmiert hast.“