Jens Dommes: „Die Hilfsbereitschaft der Lennestädter ist riesig“

Aktueller Bericht zur Flüchtlingssituation


  • Lennestadt, 16.03.2022
  • Ukraine
  • Von Kerstin Sauer
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Lennestadt. Jens Dommes, bei der Stadt Lennestadt Leiter im Bereich für Familie, Soziales und Integration, hat im Ausschuss für Schulen, Kultur, Sport und Soziales am Dienstag, 15. März, über die aktuelle Lage bei der Aufnahme von Flüchtlingen berichtet.


74 Menschen aus der Ukraine seien bisher in Lennestadt angekommen. Die Erste, die registriert wurde, sei eine ältere Dame mit Hund gewesen. Elf weitere Geflüchtete sind angemeldet und treffen bald in Lennestadt ein.

Alle Ankommenden werden derzeit privat untergebracht. „Wir prüfen die Rahmenbedingungen und gucken, wo es passt. In der Übergangszeit kann es vorkommen, dass die Flüchtlinge für ein, zwei Nächte in der Flüchtlingsunterkunft in Saalhausen untergebracht werden.“

Unterbringung eine Herausforderung

In kommunalen Einrichtungen in Lennestadt stehen rund 80 Plätze zur Verfügung. Die Verteilung der neu Ankommenden sei aber schwierig, erklärte Thomas Meier, Fachbereichsleiter Schulen und Soziales: „In der ersten Flüchtlingswelle 2015 kamen vorwiegend alleinstehende Männer an. Jetzt sind es in erster Linie Frauen und Kinder.“

Aus Gesprächen mit den anderen Bürgermeistern im Kreisgebiet und Landrat Theo Melcher konnte Bürgermeister Tobias Puspas berichten, dass man kommunal zusammenarbeiten wolle: „Wir stellen uns darauf ein, dass die Zahl der Ankommenden steigt. Wir haben uns gemeinsam darauf verständigt, die Menschen interkommunal in den entsprechenden Liegenschaften unterzubringen.“

Die Hilfsbereitschaft der Lennestädter sei riesig, lobte Jens Dommes: Alleine 50 Wohnraum-Angebote seien bei der Stadt angekommen, von einzelnen Zimmern bis zum kompletten Haus sei alles dabei.

Hoffnung auf schnelle Rückreise in die Heimat

Maria Blöink von den Grünen fragte, wie es mit Sprachkursen für die Flüchtlinge aussehe. „Diese Ideen keimen gerade auf“, antwortete Dommes, erklärte aber: „Die überwiegende Mehrheit dieser Menschen geht davon aus und wünscht sich, dass sie in etwa zwei Wochen wieder in die Heimat zurückreisen können.“ Daher stehe jetzt erst einmal die Existenzsicherung der Menschen im Fokus.

Thomas Meier fügte hinzu: „Wir müssen jetzt nach und nach schauen, wie sich alles entwickelt, und tasten uns erstmal heran. Man muss auch bedenken, dass nicht jedes Kind nach dem, was es erlebt habe, sofort eine Schule besuchen will.“ Denn, so ergänzte Jens Dommes: „Die Menschen sind nach den Strapazen der Reise vor allem eines: müde.“

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