Jubel in Altenhundem: Martin „Putt“ Schneider ist neuer Kaiser

Altenhundem. So ein Kaiserschießen hat Altenhundem noch nicht gesehen: Viereinhalb Stunden und nicht weniger als 309 Schuss brauchte es am Freitag, 8. Juli, um das zähe, widerspenstige Federvieh aus dem Kugelfang zu holen. Riesen-Jubel dann, als der letzte Span endlich fiel – und Martin „Putt“ neuer Kaiser von Altenhundem wurde.

Das Kaiserschießen war der Auftakt zum viertägigen Jubiläumsfest des Altenhundemer Schützenvereins. Um 18.45 Uhr reihten sich zahlreiche Anwärter am Schießstand ein. Mit der Zeit verkürzte sich die Warteschlange auf zehn ehemalige Könige, die ehrgeizig um die Kaiserwürde kämpften: Martin Thöne, Martin „Putt“ Schneider, Wolter Blom, Jürgen Börger, Mario Sacala, Thorsten Ludwig, Thomas Ludwig, Andreas Eickelmann, Peter Stickeler und Heribert Werthmann.

Doch der Kaiservogel machte es ihnen nicht leicht: Nachdem Krone (Martin Schneider) sowie Zepter und Apfel (Andreas Horn) gefallen waren, tat sich gefühlt nichts mehr im Kugelfang. Und mit fortschreitender Stunde machte sich in der Volksbank-Arena Sauerlandhalle immer mehr Ratlosigkeit breit: Was war los mit dem hartnäckigen Federvieh?

Im Scheinwerferlicht ging es weiter. Ein Notfallplan? „Wir schießen, bis er fällt“, erklärte ein Offizier. Ein anderer fügte grinsend hinzu: „Wir verteilen gleich Decken und Kissen.“ Und die ganze Zeit über sorgten die Altenhundemer Jungschützen dafür, dass niemand aus Versehen einschlief, und machten Stunde um Stunde lautstark Stimmung in der Halle.

Als schon niemand mehr damit gerechnet hatte, schallte plötzlich lautstarker Jubel durch die Halle. Ein fassungsloser, begeisterter Martin „Putt“ Schneider riss die Arme in die Höhe: Er hatte es geschafft und sich mit dem Kaiserschuss einen großen Traum erfüllt.

Sohn Philipp (Adjutant) fiel im jubelnd um den Hals, der Saal tobte, als der 64-Jährige auf Schultern vom Schießstand zur Bühne getragen wurde, wo schon seine Frau und Kaiserin Susanne (57) auf ihn wartete. Und dann ging die Post ab: Strahlend, glücklich und ausgelassen ließ sich das neue Kaiserpaar von den Altenhundemern feiern.

Martin „Putt“ Schneider war 1992 König in Altenhundem. Der 64-Jährige ist Rentner und absoluter Vollblut-Schütze: Früher als Offizier, jetzt als Vorstandsmitglied für die Vermarktung der Volksbank-Arena Sauerlandhalle zuständig ist er nun Kaiser in seinem „zweiten Zuhause“. Der leidenschaftliche FC Köln-Fan ist in der Konzertagentur LA-Concerts aktiv und organisiert darüber zahlreiche Musik-Rock-Konzerte.

Seine Frau Susanne ist Einzelhandelskauffrau bei „Männersache“ in Altenhundem, arbeitet ehrenamtlich bei der Caritas und ist den Altenhundemern als Mitglied der fröhlichen Karnevals-Truppe „Spassbacken“ bestens bekannt.

Mit dem Kaiserpaar freuen sich die Kinder Luisa, Philipp und Schwiegertochter Katharina - und viele Freunde und Bekannte, die das neue Kaiserpaar schon am Freitag begeistert hochleben ließen. „Mit dem Kaisertitel haben wir uns einen lang gehegten Traum erfüllt“, jubelte das Paar. Als erster Schützenbruder in Altenhundem hat Martin „Putt“ Schneider damit übrigens alle drei Königswürden erreicht; 1978 war er Jungschützenkönig, 1992 König und jetzt Kaiser.

Am Sonntag, 10. Juli, zieht das neue Kaiserpaar mit seinem Hofstaat im großen Festzug (ab 14.30 Uhr) durch Altenhundem. Vier Jahre lang schwingen Martin und Susanne Schneider nun das Kaiserzepter in Altenhundem.