Kirchveischeder Kirche nach Renovierung feierlich eingeweiht

Festhochamt in St. Servatius mit Weihbischof Meier


  • Lennestadt, 11.12.2022
  • Glaube & Religion , Verschiedenes
  • Von Marita Sapp
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Mit einem Festhochamt mit Weihbischof Dr. Domenicus Meier (Mitte) wurde die St.-Servatius-Kirche in Kirchveischede nach zweijähriger Renovierung feierlich eingeweiht. Im Hintergrund sind die neuen Glaselemente in den Spitzbögen zu sehen. von Marita Sapp
Mit einem Festhochamt mit Weihbischof Dr. Domenicus Meier (Mitte) wurde die St.-Servatius-Kirche in Kirchveischede nach zweijähriger Renovierung feierlich eingeweiht. Im Hintergrund sind die neuen Glaselemente in den Spitzbögen zu sehen. © Marita Sapp

Kirchveischede. Mit einem Festhochamt ist am Samstagnachmittag, 10. Dezember, die frisch renovierte St.-Servatius-Kirche in Kirchveischede in einem feierlichen Rahmen wieder eröffnet worden. Das Hochamt zelebrierte Weihbischof Dr. Dominicus Meier.


Knapp zwei Jahre haben die umfangreichen Renovierungsarbeiten gedauert. Dabei legten Architekt Guido Ringelhan und Dipl. Ing. Kathrin Schild ein besonderes Augenmerk darauf, Historisches sowie Modernes und Funktionales miteinander zu verbinden.

Wer die Kirche betritt, den empfängt eine helle, freundliche Atmosphäre. Gleichzeitig ist auch direkt die Geschichte spürbar. Vor allem im alten Teil des Gebäudes mit dem Turm, erbaut Ende des 13. Jahrhunderts. Hier steht auch die historische Ignaz-Seuffert-Orgel, gebaut um 1760, mit teils sehr wertvollen Pfeifen.

Kirchenvorstand mit Architekten: (v.l.)  Johannes Cordes, Peter Sondermann, Ina Epe, Christoph Schneider, Dipl. Ing. Kathrin Schild und Architekt Guido Ringelhan. von Marita Sapp
Kirchenvorstand mit Architekten: (v.l.)  Johannes Cordes, Peter Sondermann, Ina Epe, Christoph Schneider, Dipl. Ing. Kathrin Schild und Architekt Guido Ringelhan. © Marita Sapp

Die denkmalgeschützte Kirche inmitten des Dorfes sowie der Platz, auf dem sie steht, haben eine lange Geschichte. Viele Absprachen und Genehmigungen mit den entsprechenden Behörden waren notwendig, um alle Arbeiten in Sinne des Denkmalschutzes ausführen zu können. Im Boden nahe der wertvollen Pieta, einer Bildhauerarbeit, die das Leiden der Mutter Gottes darstellt, kamen Fundamentreste einer noch älteren Kirche aus dem Mittelalter sowie eine Grabplatte ans Licht.

„Ob hier früher jemand beerdigt worden ist, oder die Grabplatte nur dort abgelegt wurde, ist nicht geklärt“, so Guido Ringelhan. Die Pieta ist ein Werk des Bildhauers Matthias Beule, geboren 1877 in Grevenbrück. Die alte Kanzel stammt aus der Bildhauerwerkstatt Sasse in Attendorn.

Glaselemente als optische Trennung und zur Energieeinsparung

Der neue Kirchenteil entstand ab 1908. Zwei große Glaselemente mit Türflügeln, eingefügt in die Spitzbögen zwischen den beiden Gebäudeteilen, schaffen jetzt eine Unterteilung, ohne den Blick auf den anderen Kirchenteil zu versperren. Eine funktionale Trennung in der Einheit der Kirche.

„Alltagskirche“ nennen die Kirchveischeder den historischen Teil ihrer Kirche mit rund 100 Plätzen jetzt. Ein barrierefreier Eingang führt hinein. Eine Fußbodenheizung sorgt für angenehme Wärme. Dort soll unter anderem die Werktagsmesse gehalten werden, erklärt Christoph Schneider, 2. Vorsitzender des Kirchenvorstandes.

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Festhochamt mit Weihbischof Meier
St-Servatius-Kirche in Kirchveischede nach Renovierung feierlich eingeweiht

Der neuere, größere Teil, ist für die Sonntagsmesse. Für Anlässe mit mehr Besuchern wie an Weihnachten, Ostern, Hochzeiten oder Beerdigungen werden die Flügeltüren geöffnet und es kann die gesamte Kirche genutzt werden. „Eine multifunktionale Nutzung“, so Schneider weiter - und ein Weg zur Energieeinsparung.

Auch Konzerte, Angebote für Kinder und Familien könne man sich vorstellen. Ein großer Teil der alten Bänke ist ersetzt worden durch Stühle.

Umfangreiche Renovierungsarbeit

Die Heizung wurde modernisiert, die Elektrik erneuert und zeitgemäße Beleuchtung angebracht, Wandbilder und Figuren restauriert, die Orgel gereinigt und restauriert, ebenso wie die Wandbilder (Kreuzweg) und die Figuren. Die Innenwände erhielten neuen Putz und Anstrich. Gebeichtet wird ab jetzt in der Sakristei.

Rund 900.000 Euro hat die Renovierung gekostet, 300.000 Euro musste die Kirchengemeinde selbst aufbringen.

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