Mitfahr-App „Molly“ bislang ein Flop: Jetzt kommt die zweite Chance
Zahlungsmethode verbessert und Gebietsausweitung beantragt
- Lennestadt, 31.03.2022
- Straße & Verkehr
- Von Nils Dinkel

Altenhundem. Die am 1. September in Altenhundem gestartete Mitfahr-App „Molly“ war bislang ein Flop. Nicht eine Fahrt hat es bislang gegeben. Nun soll das gemeinsame Mobilitätsprojekt der Stadt Lennestadt und des Zweckverbands Personennahverkehr (ZWS) eine zweite Chance bekommen: Ein Update soll das App-Handling verbessern, die Ausweitung des Testgebiets ist beantragt.

Wichtigste Änderung, so der stellvertretende ZWS-Geschäftsführer Stefan Wied, sei die Einführung der bargeldlosen Zahlungsmethode PayPal. Mit einem Klick auf die interaktive Karte, die nun auch Haltestellen und Hotspots in Altenhundem beinhaltet, können Fahrtgesuche und -angebote einfacher übermittelt werden.
Zudem lassen sich wiederkehrende Fahrten speichern. Damit seien Nutzermeldungen beherzigt worden. Man hoffe zudem, dass das Gebiet auf Lennestadt ausgeweitet werden könne. „Vielleicht ist das Gebiet doch ein bisschen zu klein“, mutmaßt Stefan Wied.

Bei der Bezirksregierung Arnsberg, die das Projekt in Höhe von 970.000 Euro trägt, sei ein Antrag zur Ausweitung gestellt worden. Spätestens im Mai sei mit einer Entscheidung zu rechnen. Die Ausweitung des Gebiets könne kurzfristig erfolgen. Wenn Ergebnisse ausblieben, könnte das Projekt auch schon vorzeitig eingestellt werden.
Die Möglichkeit des Misslingens liege in jedem Versuch, sagte Landrat und ZWS-Verbandsvorsteher Theo Melcher. „Ich will hier aber nicht von Scheitern, sondern von Erkenntnisgewinn sprechen“, sagte er. Eine Erkenntnis sei, dass das Gebiet zu klein sei. „Es ist unser Ansinnen, das Reallabor räumlich zu erweitern“, so Theo Melcher.

Was damals der Daumen war, könne in Zukunft die App sein, betonte Bürgermeister Tobias Puspas: „Wir sehen sehr wohl noch eine Chance für Molly.“ Es brauche konkrete Ideen, um zu wissen, was man tun oder lassen sollte.

Prinzipiell sei Lennestadt für dieses Modell gut ausgelegt. Es handle sich um einen Versuch, der eine Initialzündung für die Zukunft der Öffentlichen Personennahverkehrs sein könnte. „Wir sind Teil eines Versuchs, um den Individualverkehr herunterzufahren“, so der Bürgermeister.

Stefan Wied sagte, dass es durchaus Interesse für das Mobilitätsprojekt Molly gegeben habe: Registriert seien 313 Nutzer. 99 Fahrten seien angeboten; jedoch nur eine gesucht worden. 42 Nutzer seien mit insgesamt 57 Fahrzeugen registriert.