Neuer Glanz im alten Gemäuer: Museum der Stadt Lennestadt ist renoviert

Vierjährige Bauphase abgeschlossen


  • Lennestadt, 11.06.2024
  • Kultur
  • Von Claudia Wichtmann
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Das Museum der Stadt Lennestadt in Grevenbrück ist renoviert und auf den neuesten Stand gebracht worden. von Stadt Lennestadt
Das Museum der Stadt Lennestadt in Grevenbrück ist renoviert und auf den neuesten Stand gebracht worden. © Stadt Lennestadt

Grevenbrück/Lennestadt. Das Museum der Stadt Lennestadt in Grevenbrück ist nach vier Jahren Renovierungsarbeiten wiedereröffnet worden. Das historische Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, wurde umfassend saniert und modernisiert. Bau- und Einrichtungskosten in Höhe von knapp 2,1 Millionen Euro wurden zu 60 Prozent durch das Förderprogramm „Heimat-Zeugnis“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.


Nach der Förderzusage ging es im Herbst 2020 mit den ersten Maßnahmen los. „Der erste große Schritt war, das gesamte Haus zu leeren. Es war bis unters Dach voll mit Beständen aus Archiv, Museum und Bibliothek“, berichtet Antonia Krihl von der Stadt Lennestadt.

Die Archivbestände, die landeskundliche Bibliothek und ein großer Teil der Museumssammlung fanden daraufhin ein neues Zuhause in der ehemaligen Grundschule in Elspe, das jetzige Stadtarchiv der Stadt Lennestadt. Im Frühjahr 2021 begannen dann die Rückbauarbeiten. Das komplette Haus musste saniert und auf den neuesten Stand gebracht werden.

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Das historische Gebäude der Stadt Lennestadt heute ...

Der Anbau von 1958 wurde abgerissen und Platz für eine Freifläche geschaffen, die nun für Veranstaltungen wie Konzerte oder Lesungen genutzt wird. Auch der Offenen Tür und dem Kinderhort stehen die Außenanlagen des Museums zur Verfügung.

Ein neuer Anbau wurde errichtet, der im Erdgeschoss einen kleinen Aufenthaltsraum mit Museums-Café und im Keller einen Technik-Raum beherbergt. Einige Zwischenwände im Gebäude wurden geöffnet, um die bisher vielen kleinen, verschachtelten Räume des Hauses in mehrere größere Ausstellungsräume umzuwandeln. Neu ist auch der Aufzug, der vom Keller bis zum Dachgeschoss fährt und durchgehend barrierefreien Zugang im gesamten Museum ermöglicht.

„Wir wollten so viel wie möglich vom alten Gebäude erhalten.“

Die bisherige Schatzkammer mit mittelalterlichen Funden der Peperburg in Grevenbrück musste aus baulichen und konzeptionellen Gründen weichen und wurde durch eine aufwändige Vitrine in Tresor-Optik ersetzt. „Die Schatzkammer hatte eine besondere Atmosphäre und war sehr beliebt. Die Vitrine ist jedoch eine gute Alternative und wir haben bereits viel positives Feedback dafür erhalten“, erklärt Antonia Krihl.

„Wir wollten so viel wie möglich vom alten Gebäude erhalten“, sagt Paul Kleffmann von der Stadt Lennestadt. So wurden beispielsweise bei einer Öffnung von Zwischenwänden Fachwerkbalken freigelegt und aufgearbeitet. Unter Teppichen, Ausgleichsmasse und altem Linoleum-Belag kam ein historischer Dielenboden zum Vorschein, der aufgedeckt, abgeschliffen und angeglichen wurde.

Corona, Ukrainekrieg, Suezkanal - Verzögerungen der Bauphase

Um die alten Fenster außen zu erhalten und gleichzeitig die Wärmedämmung des Museums zu verbessern, wurden im Innenbereich Kastenfenster eingebaut. Zudem wurden die Innenwandflächen und Holzfachwerke bearbeitet, eine neue Heizung installiert und die Elektrik erneuert.

Auch der Keller wurde saniert und ausgebaut und bietet nun Lagerräume und Sanitäranlagen. Zur Sicherung der wertvollen Exponate wurde die Einbruchmeldeanlage aufgerüstet.

„Es war geplant, die Umbaumaßnahmen schneller abzuschließen“, erklärt Kleffmann. „Doch die Corona-Pandemie führte zu krankheitsbedingten Ausfällen bei den Handwerkern, und durch den Ukraine-Krieg sowie die Sperrung des Suezkanals kam es häufig zu Lieferverzögerungen.“

Verständnisvolle Nachbarschaft

Antonia Krihl und Paul Kleffmann freuen sich, dass die Umbaumaßnahmen des Museums nun endlich erfolgreich abgeschlossen sind. Und sie sind auch froh über die gute Zusammenarbeit mit den unmittelbaren Nachbarn, die mit großem Verständnis auf die Bauarbeiten reagiert haben, von denen sie teilweise betroffen waren.

Nach vier Jahren Bauzeit ist das Museum Grevenbrück seit Ende Mai wieder geöffnet und trägt mit seinen Ausstellungen und Veranstaltungen erheblich zur Kulturlandschaft in Lennestadt bei.

Museum der Stadt Lennestadt

Die Dauerausstellung des Museums der Stadt Lennestadt „43/1 – Einheit in Vielfalt“ erzählt davon, wie 43 unterschiedliche Orte zu einer Stadtgemeinschaft herangewachsen sind: Von den ersten Siedlungsspuren in der Steinzeit über die Verwicklungen in territoriale Streitigkeiten im Mittelalter, von kurkölnischer und preußischer Herrschaft bis zum Kaiserreich und dem nationalsozialistischen Regime bis hin zur jüngsten Gegenwart spürt die Ausstellung der Frage nach, was Lennestadt ausmacht.

Infos zu Ausstellungen und Veranstaltungen des Museums gibt es hier: museumslandschaft-kreis-olpe.de/museen-sammlungen/location/3-museum-der-stadt-lennestadt

Kontakt:

Museum der Stadt Lennestadt

Kölner Str. 57

57368 Lennestadt-Grevenbrück

Ansprechpartnerin: Antonia Krihl

Telefon 02723/608401

E-Mail: museum@lennestadt.de

Website:

museum-lennestadt.de

museumslandschaft-kreis-olpe.de/museen-sammlungen/location/3-museum-der-stadt-lennestadt

Öffnungszeiten:

Dienstag: 8 bis 13 Uhr und 14 bis 16 Uhr

Donnerstag 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr

1. Sonntag im Monat 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet

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