Vandalismus in Altenhundem: Schäden im fünfstelligen Bereich angerichtet

„Wir haben die Schnauze voll“


  • Lennestadt, 16.12.2022
  • Verschiedenes , Blaulicht
  • Von Nils Dinkel
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Im Bereich des Bahnhofs und des Hundem-Lenne-Centers (im Hintergrund) sind in letzter Zeit häufig Sachbeschädigungen entstanden. von Nils Dinkel
Im Bereich des Bahnhofs und des Hundem-Lenne-Centers (im Hintergrund) sind in letzter Zeit häufig Sachbeschädigungen entstanden. © Nils Dinkel

Altenhundem. Ein Einkaufswagen im Gleisbett, mehrere beschädigte Aufzüge, Graffiti-Schmierereien und ein Feuerwehr-Einsatz. Ermittlungen auch durch Staatsschutz und Bundespolizei: Hat Altenhundem ein Vandalismus-Problem?


Allein seit dem Sommer sind laut Prof. Dr. Stephan Becker, geschäftsführender Gesellschafter der Becker Immobilien GmbH & Co. KG, nur am Hundem-Lenne-Center Schäden in Höhe von 25.000 Euro angerichtet worden. Einige der Beschädigungen sind durch Videos dokumentiert.

So unter anderem, wie ein Einkaufswagen vom Parkdeck des Hundem-Lenne-Centers ins Gleisbett geworfen wird. „Das Hauptgleis führt direkt an den Gleisen vorbei. Dass da nichts passiert ist, ist ein Wunder!“, so Prof. Dr. Stephan Becker im Gespräch mit LokalPlus. Die Bundespolizei sei vor Ort gewesen.

Hilferuf

„Es ist im Moment wirklich ein Problem. Aber nicht nur eines des Hundem-Lenne-Centers, sondern des ganzen Areals: Bahnhof, Unterführung, Hundem-Lenne-Center. Wir haben jetzt einen Hilferuf an Bürgermeister Tobias Puspas gesendet“, erzählt Prof. Dr. Becker.

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Beschädigungen am Hundem-Lenne-Center.

Kürzlich seien an der Hundemstraße mehrere Wände – unter anderem in der Bahnhofsunterführung – mit Graffiti beschmiert worden. Der Staatsschutz ermittelt. (LokalPlus berichtete).

Vor einigen Wochen musste das gesamte Hundem-Lenne-Center zudem geräumt werden. Nachdem Sprühfeuerwerk unter einem Rauchmelder angezündet wurde, rückte die Feuerwehr an. Alle Kunden mussten das Gebäude verlassen, was zu Umsatzeinbußen führte. Die Täter sind laut Prof. Dr. Stephan Becker ermittelt worden. Es waren demnach Jugendliche.

Jeder Vorfall wird angezeigt

Häufiges Ziel der Angriffe seien die Aufzüge, so Prof. Dr. Stephan Becker. An einem sei jetzt das Steuerkabel zerschnitten und an einem anderen das Beleuchtungstableau mutwillig angehoben worden. „Wir haben die Schnauze voll. An einem Aufzug schlugen sie den Spiegel ein und beschmierten ihn. Auch dieser Vorfall ist per Video dokumentiert. Wir bringen jeden Vorfall zur Anzeige“, so der Gebäudebesitzer.

Beim Kampf gegen den Vandalismus gebe es auch immer wieder Erfolge. „Zwei Täter haben wir schon mit Schadensersatzklagen versehen, die mussten die angerichteten Schäden ersetzen. Wir kriegen jeden“, so Becker.

Meist seien Jugendliche für die Taten verantwortlich. Es seien jedoch in dieser Vielfalt keine einfachen Jugendsünden mehr. Es sei eine enorme Massivität festzustellen, wo mutwillig Eigentum zerstört werde.

Kunden verängstigt

Die Aktionen in und um Hundem-Lenne-Center und Bahnhof verängstigten und verstörten auch die Kunden. „Das ist ein Altenhundem-Problem. Die Stadt läuft Gefahr, dass unsere Einkaufsstadt nachhaltig Schaden nimmt“, sagt Prof. Dr. Stephan Becker.

Esther Schöttke von der Pressestelle der Kreispolizeibehörde Olpe bestätigte auf LokalPlus-Nachfrage, dass es mehrere Anzeigen wegen Sachbeschädigung in dem fraglichen Areal gab. Auch, dass teilweise Videoaufnahmen vorhanden seien, bejahte die Polizei-Pressestelle.

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Fahrzeuge des Güterzugs (rechts im Bild) sind von Unbekannten beschädigt worden.

„Am Hundem-Lenne-Center gab es im Jahr 2022 19 Einsätze, wovon acht in den Bereich Verkehr fielen. Dazu zählten gemeldete verdächtige Personen, ausgelöste Brandmeldeanlagen, grober Unfug, ein EInsatz wegen Pyrotechnik und Hilfeersuchen. Wenn Straftaten festgestellt werden, fertigen wir auch Strafanzeigen“, so Esther Schöttke.

Am Bahnhof habe die Polizei den letzten Einsatz am Donnerstag, 15. Dezember, gehabt. Die Beamte nahmen eine Sachbeschädigung auf. Unbekannte hatten Pkw auf einem Güterzug beschädigt. Die Polizei nimmt gerne Hinweise von aufmerksamen Meldern entgegen. Zeugen können Hinweise an die Polizei, Tel.: 0 27 61/9 26 90 richten.

Polizei und Ordnungsamt alarmiert

Bürgermeister Tobias Puspas: „Ich habe mit Prof. Dr. Stephan Becker ein ausführliches Gespräch geführt. Alle Anlieger werden die Bereiche verstärkt im Auge halten. Zudem habe ich die Mitarbeitenden unseres Ordnungsamtes um eine verstärkte Präsenz gebeten. Gleiches habe ich mit Christoph Bankstahl, Wachleiter der Polizeiwache Lennestadt, vereinbart.“

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