Wunderbare Klänge in der Meggener Kirche: Orgel wird offiziell eingeweiht

Renoviertes Instrument feiert Konzert-Premiere


  • Lennestadt, 24.01.2023
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Domorganist Andreas Meisner, Maria Arns (Kirchenchor Meggen) und Pastor Ludger Wollweber sind begeistert vom Klang der renovierten Kirchenorgel. von Kerstin Sauer
Domorganist Andreas Meisner, Maria Arns (Kirchenchor Meggen) und Pastor Ludger Wollweber sind begeistert vom Klang der renovierten Kirchenorgel. © Kerstin Sauer

Meggen. Wenn Pastor Ludger Wollweber von der frisch renovierten Orgel in der St.-Bartholomäus-Kirche in Meggen spricht, klingt Begeisterung aus seinen Worten. „Ich bin kein Orgel-Experte“, sagt er, „aber wenn die Klarinette erklingt, oder die leisen, schwebenden Töne – das ist einfach wunderbar.“ Am Samstag, 28. Januar, wird die Orgel im Rahmen der Vorabendmesse feierlich eingeweiht, Konzert-Premiere feiert sie am Sonntag, 29. Januar, beim Neujahrskonzert des Kirchenchors St. Bartholomäus Meggen.


Ein paar Tage sind es noch bis zur Einweihung. Als LokalPlus der St.-Bartholomäus-Kirche einen Besuch abstattet, schallen die satten, vollen Klänge der Orgel schon durch den hohen Kirchenraum. Andreas Meisner, Domorganist am Altenberger Dom und gebürtiger Maumker, probt gerade zum ersten Mal für das Konzert am Sonntag. Und ist begeistert: „Ich haben schon auf der alten Orgel gespielt. Das hier ist was ganz anderes…“

Sagt er und deutet auf den Spieltisch: Etliche weiße Kippschalter reihen sich aneinander, die Tasten glänzen in Weiß und Schwarz. Während das alte Holzgehäuse erhalten blieb, wurde das Innenleben des Spieltischs komplett erneuert.

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Ebenso die Register: Pfarrer Ludger Wollweber öffnet eine Tür hinter dem Spieltisch: Hunderte Orgelpfeifen, klein wie eine Kugelschreiber-Mine bis hin zu fünf Meter langen Riesen, stehen in Reih und Glied in insgesamt 30 Registern nebeneinander – so dicht gedrängt und verteilt, dass lange nicht alle zu sehen sind.

„Die guten, alten Register haben wir behalten, gleichzeitig die Orgel aber mit zehn neuen Registern erweitert“, erklärt Wollweber. Hinzu gekommen ist außerdem ein Schwellwerk, mit dem die Lautstärke reguliert werden kann, ohne die Klangfarbe zu verändern. Die Möglichkeiten, die sich in der Meggener Pfarrkirche nun bieten, sind beeindruckend: „Nicht nur Experten wie unser Organist Dirk Budde, auch Gottesdienstbesucher schwärmen vom weichen und runden Klang unserer Orgel.“

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Rund sieben Jahre ist es her, dass in Meggen erste Überlegungen zur Zukunft der alten Romantik-Orgel aus dem Jahr 1905 aufkamen. Bei einer Renovierung in den 70er-Jahren hätten einige schrille Töne Einzug gehalten, erinnert sich Maria Arns, Vorsitzende des Meggener Kirchenchores. Hinzu kam die mangelhafte Elektrizität am Spieltisch und poröse Leder-Bestandteile.

Doch was nun? Auf eine neue Orgel sparen? Zahlen bis zu 600.000 Euro schwirrten in Gesprächen durch die Luft – und der Gedanke wurde schnell ad acta gelegt. Außerdem stehen einige Bestandteile der Original-Orgel unter Denkmalschutz – und diese besonderen Dinge sollten erhalten bleiben.

Orgelbauer Björn Daniel Reich aus Pulheim lieferte für die Meggener die perfekte Lösung. Das Konzept seiner Firma „TastenReich“: aus alten Orgeln das Gute nehmen und in anderen Orgeln verbauen. Geschätzte Kosten: 200.000 Euro.

Dank an alle Unterstützer

Über Jahre hinweg wurden in Meggen Spenden gesammelt. 15.000 Euro steuerte das Bistum Paderborn hinzu, den Rest mussten die Meggener selbst aufbringen. „So viele Menschen haben uns unterstützt“, sagt ein dankbarer Ludger Wollweber. Und Maria Arns hebt besonders den gebürtigen Meggener Dr. Uwe Silberberg hervor, der alleine die Hälfte des benötigten Betrags spendete.

30.000 Euro fehlen zum jetzigen Zeitpunkt noch, aber auch da sind Ludger Wollweber und Maria Arns sich sicher: Das schaffen wir auch. Beispielsweise durch den Verkauf der alten Orgelpfeifen, Stück für Stück dekorativ auf 100 Jahre alten Eichenholzblöcken befestigt. „Der Verkauf geht weiter“, verspricht Maria Arns.

Samstag Einweihung, Sonntag Konzert

So am Samstag, 28. Januar: Nach dem Einweihungs-Gottesdienst, der um 17 Uhr beginnt, stehen die Pfeifen wieder zum Verkauf. Dort können außerdem noch wenige Restkarten für das Konzert am folgenden Tag erworben werden. Danach ist ein Beisammensein im Pfarrheim geplant, um die neue Orgel gemeinsam zu feiern.

Ihre Konzert-Premiere hat die Meggener Orgel dann am Sonntag, 29. Januar, ab 17 Uhr beim Neujahrskonzert zum 100-jährigen Jubiläum des Kirchenchores (siehe Link). Weitere, vielfältige Konzerte sollen folgen – und die Meggener freuen sich auf den wunderbaren Klang ihrer neuen Orgel.

Spenden

Wer das Projekt „neue Orgel“ noch unterstützen möchte, kann das hier machen:

Kath. Kirchengemeinde Meggen

Volksbank Bigge-Lenne

IBAN: DE 82 4606 2817 4341 0886 04

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