Friseursalons: Endlich wieder Einnahmen, denn Rücklagen sind aufgebraucht

Preisanpassung notwendig


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Kreis Olpe. Erleichterung in der Friseurbranche: Nach monatelanger Schließung der Salons dürfen die Friseure seit Montag, 1. März, ihre Türen wieder für die Kundschaft öffnen. Nach Angaben der Obermeisterin der Friseur-Innung Westfalen-Süd Andrea Simon wird es jedoch zu längeren Wartezeiten auf Termine kommen. Auch eine Preisanpassung sei aus Sicht vieler Friseurbetriebe unumgänglich.


Viele Terminanfragen prasseln auf die Friseure ein. Bei gleichzeitiger gesetzlich vorgeschriebener Beschränkung der Personenanzahl in den Salons führt das teilweise zu längeren Wartezeiten auf Termine. Pro angefangene 10 Quadratmeter Geschäftsfläche ist ein Kunde zugelassen. Grundsätzlich ist der Personenkontakt weitestgehend zu minimieren, so dass in vielen Salons in Schichten gearbeitet wird, um trotzdem möglichst viele Kunden bedienen zu können.

Hilfsgelder nicht ausgezahlt

„Das ist auch zwingend erforderlich, um endlich wieder Einnahmen zu generieren. Staatliche Hilfsgelder sind bis heute nicht ausgezahlt worden. Wir mussten seit der Schließung im Dezember die immer weiterlaufenden Kosten aus eigener Tasche finanzieren. Rücklagen und Altersvorsorge sind in vielen Fällen längst aufgebraucht und auch eine zusätzliche Verschuldung war bei vielen Saloninhabern unumgänglich, um überhaupt zahlungsfähig zu bleiben“, berichtet Obermeisterin Andrea Simon.

Ihr Fazit: „Eine spürbare Anpassung der Preise in der Friseurbranche ist aus Sicht vieler Betriebe unumgänglich. Der lange Lockdown hat vielen Friseuren vor Augen geführt, dass der Betrieb ohne ausreichende Rücklagen nicht langfristig überlebensfähig ist.“

Die Obermeisterin der Friseur-Innung Westfalen-Süd, Andrea Simon. von privat
Die Obermeisterin der Friseur-Innung Westfalen-Süd, Andrea Simon. © privat

Die Kunden müssten sich bewusst machen, dass es sich bei der Leistung der Friseure um echtes Handwerk handele. Andrea Simon: „Die Mitarbeiter müssen leistungsgerecht entlohnt werden können. Nur dann wird es auch in Zukunft junge Menschen geben, die gerne Friseur werden möchten.“

Die bereits vor dem erneuten Lockdown geltenden und bereits routinierten Hygiene- und Schutzmaßnahmen haben weiterhin Bestand. Dazu gehören das Desinfizieren der Hände vor dem Betreten des Salons, die Abstandsregelungen, regelmäßiges Lüften, Desinfektion der Arbeitsutensilien und das Tragen von medizinischen Masken, die Kunden und Mitarbeiter vor einer möglichen Ansteckung schützen sollen.

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