Brasilianische Würdenträger zu Besuch in Olpe – Eintrag im Goldenen Buch

Glanzvoller Auftakt zu 50 Jahre Muggelkirmes


  • Olpe, 17.09.2023
  • Glaube & Religion
  • Von Sigrid Mynar
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Das Kernteam der Muggelkirmes beim Empfang der brasilianischen Würdenträger. von Sigrid Mynar
Das Kernteam der Muggelkirmes beim Empfang der brasilianischen Würdenträger. © Sigrid Mynar

Olpe. Hohen Besuch hat die Kreisstadt am Samstagmorgen, 16. September, in Kochs Hotel erwartet: Der brasilianische Erzbischof Dario Campos, Weihbischof Adherson Franklin Lustoza de Souza und der in Brasilien tätige „Olper Junge“ Pater Hugo Scheer kamen auf Einladung von Bürgermeister Peter Weber, um sich im Goldenen Buch der Stadt einzutragen.


Zum 50. Jubiläum der Muggelkirmes hatten sich die brasilianischen Würdenträger auf die über 10.000 Kilometer lange Reise nach Deutschland gemacht, um sich bei den Akteuren der Muggelkirmes und den Olpern für die jahrzehntelange Unterstützung ihrer Diözese Vitoria zu bedanken.

In seinem Grußwort brachte Peter Weber den Gästen das Geschehen der Kirmes näher: „Rund 500 ehrenamtliche Helfer im Alter zwischen sieben und 80 Jahren organisieren das Programm, das vor allem von vielen Kindern mitgestaltet wird“.

Der Erlös werde seit 50 Jahren für kirchliche Projekte in der ganzen Welt verwendet. Vorrangig seien es Projekte von Priestern und Ordensleuten aus Olpe, die unterstützt werden. „Ein Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung Ihrer Arbeit, lieber Pater Hugo Scheer, als Steyler Missionar in Vitoria“ fuhr Weber fort.

Goldenes Buch der Stadt Olpe. von Sigrid Mynar
Goldenes Buch der Stadt Olpe. © Sigrid Mynar

Zu Beginn witzelte Pater Scheer, dass er über eine passende Kopfbedeckung nachgedacht habe, da seine Begleiter traditionell mit einem Pileolus (kleinem Käppchen) gekleidet seien. Ihm sei in Olpe da nur eine grüne Kappe in den Sinn gekommen.

Erzbischof Dario Campos begann seine kurze Rede, die von Pater Scheer übersetzt wurde, mit einem Wort des Dankes an das Muggelteam, bevor er einen kleinen Einblick in die oft schwierigen Lebensbedingungen in seinem Land gab. Vor allem die sozialen Unterschiede beklagte der Erzbischof. Brasilien sei der drittgrößte Exporteur für Lebensmittel und gleichzeitig hungerten 30 Millionen Menschen.

Unter Machthaber Bolsonaro seien soziale Projekte zum Erliegen gekommen. Hinzu kämen Drogenprobleme und Menschenschmuggel. In Vitoria wolle man sich deshalb verstärkt in sozialen Projekten engagieren. Die Unterstützung aus Deutschland habe da schon sehr geholfen.

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Zum Auftakt der Muggelkirmes: Eintrag im Goldenen Buch.

Weihbischof Adherson Franklin Lustoza de Souza sagte, das erste große Geschenk sei Pater Hugo Scheer selbst gewesen. Er selber habe bis 1999 an der Hochsschule studiert, die von der Muggelkirmes mitfinanziert und von Pater Scheer als Rektor geleitet wird. Er sei der fünfte Student dieser Hochschule, der inzwischen zum Bischof geweiht wurde.

Der Weihbischof beschrieb, wie Brasilien die deutsche Bevölkerung in der schweren Nachkriegszeit mit Kaffee und Kartoffeln unterstützt habe. Auch könne man in Deutschland von dem synodalen Weg, der in Brasilien praktiziert werde, lernen.

Wolfgang Hesse stellte das Kernteam der Muggelkirmes vor. „Alle hier sind seit 20 Jahren und länger dabei“. Das Team betrachtete den hohrn Besuch als besondere Ehre und Anerkennung ihrer Arbeit. Den synodalen Weg „macht euch selbständig“ ginge man bei der Muggelkirmes seit langem. Das Team sei eigenwillig und organisiere sich eigenständig.

Zum Schluss gab Hesse noch eine Anekdote zum Besten: Als man 1976 mit dem Erlös der Kirmes einen brasilianischen Kindergarten unterstützen wollte und beim Kassensturz im Klumpen bei 16.000 Deutsche Mark gelandet sei, habe Apotheker Streffing dazu aufgefordert, daraus eine runde Summe zu machen. Wenig später seien durch Spenden der Anwesenden daraus 20.000 Deutsche Mark geworden.

Der Empfang endete mit einem gemeinsamen Mittagessen.

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