Fabian Wurm: Beeindruckende Platzierung beim „Race around Ruanda“

Schweiß, Schmutz und faszinierende Erlebnisse


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Fabian Wurm beim Gravelrennen „Race around Ruanda“. von privat
Fabian Wurm beim Gravelrennen „Race around Ruanda“. © privat

Oberveischede/Siegen. Seit wenigen Tagen ist Fabian Wurm aus Ruanda zurück (LokalPlus berichtete). Einen beachtlichen Rennerfolg, viele eindrucksvolle Begegnungen, faszinierende Landschaften, aber auch Schmutz und Schweiß sind die Kurzfassung dessen, was er vom Ultra-Cycling-Rennen „Race around Ruanda“ mit nach Hause gebracht hat.


Mit der Startnummer 87 überfuhr Fabian Wurm die Ziellinie als fünfter (vierter Solofahrer) von insgesamt 93 Teilnehmern und stellte damit einmal mehr sein Können und seine Kondition auf dem Rennrad unter Beweis. Vom Start in Kigali am Sonntag, 4. Februar, um 3 Uhr bis zum Ziel am Mittwoch, 7. Februar, um 9.41 Uhr bewältigte er die Rundstrecke von 1.000 Kilometern und 17.000 Höhenmetern auf seinem Gravelbike.

Begegnungen mit Land und Leuten

Nah am Äquator, bei Tagestemperaturen von über 35 Grad im „Land der tausend Hügel“, wie das ostafrikanische Land auch genannt wird, hatte er Begegnungen mit Land und Leuten, die ihn nachhaltig beeindruckt haben.

„Da war beispielsweise die Familie mitten im Nirgendwo, die mich unter ihr schützendes Dach einlud, als sich tiefschwarze Gewitterwolken über uns ergossen“, erzählt Fabian. Die Kinder hätten zwar anfangs ängstlich „Umuzungu, Umuzungu“ (was „weißer Mann“ bedeutet) gerufen, aber dann hätte ihre Neugier gesiegt. Wahrscheinlich hätten sie zuvor noch nie einen Weißen gesehen, vermutet Fabian.

Fabian Wurm beim „Race around Ruanda“. von privat
Fabian Wurm beim „Race around Ruanda“. © privat

Fabian hatte sich im Vorfeld gut über die Landessitten informiert und wusste, dass das Zeigen seiner ausgestreckten Handinnenfläche als freundliche Geste gilt. „Das kam überall gut an und wurde auch von den Kindern verstanden. Die Menschen in Ruanda waren unglaublich offen und freundlich.“

Freundschaftlich sei auch der Umgang der internationalen Bikergemeinschaft gewesen, berichtet er. Es gab Wiedersehen mit alten Bekannten und neue Freundschaften wurden bei der Tour geschlossen. „Auch das hat seinen besonderen Reiz.“

Von Menschen und Natur begeistert

Ruanda beschreibt Fabian Wurm als unglaublich sauberes Land. Dort läge nirgendwo Unrat herum und das Umweltbewusstsein zeige sich schon bei der Einreise am Flughafen. „Plastiktüten dürfen nicht eingeführt werden und ihr Besitz ist dort verboten.“

Von der Landschaft ist er noch immer hellauf begeistert: Durch Steppe, Vulkanlandschaft, vorbei an Obst- und Teeplantagen, durch den Regenwald und die nie enden wollenden Berge. Ihm sei sogar ein Schimpanse über den Weg gelaufen. „Aber ich weiß jetzt auch, woher der Regenwald seinen Namen hat“, gibt er lachend zu. Einmal am Tag regnete es mindestens eine Stunde lang richtig heftig.

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Fabian Wurm beim „Race around Ruanda“.

Fabian erzählt: „Für mich stand Sicherheit an erster Stelle, deshalb habe ich an gefährlichen Stellen, wenn es zum Beispiel bei Dunkelheit über Brücken aus Holzbrettern ging, mein Bike getragen. Ich habe erlebt, dass andere dort mehr Risiken eingegangen sind und dann den Rückweg mit Öffentlichen Verkehrsmitteln antreten mussten.“

Das habe Fabian auf jeden Fall vermeiden wollen. Doch auch bei ihm lief nicht immer alles glatt. So nennt der Radsportler einen Sturz in der ersten Sektion, bei dem sich der Lenker verdrehte: „Ich war zu schnell. Das hat mich zwar Zeit gekostet, aber in solchen Momenten muss man mental stabil bleiben und nicht ans Aufgeben denken.“

Holzbretterbrücken bedeuteten für einige Biker das Ende der Tour. von privat
Holzbretterbrücken bedeuteten für einige Biker das Ende der Tour. © privat

„Dreimal habe ich an den Checkpoints für ein paar Stunden geschlafen“, erzählt Fabian. Vorsichtig sei er vor allem mit dem Essen und Trinken gewesen. „Ich habe mich hauptsächlich von Mitgebrachtem ernährt. Müsliriegel, Reis und viele Bananen, die dort ganz besonders lecker waren.“ Erst nach dem Rennen, kurz vor seiner Abreise, hätte er dann „landestypisch“ gegessen.

Nach Ruanda will Fabian Wurm auf jeden Fall noch einmal reisen. Nicht wieder als Radrennteilnehmer – „das kenne ich ja jetzt“ – aber vielleicht zur Straßenweltmeisterschaft 2025, die dann erstmals in Ruanda ausgetragen wird.

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