Mit einem Koffer besonderer Erinnerungen von Südkorea zurück nach Olpe

Charlotte Fügmann blickt zurück auf das World Scout Jamboree


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Charlotte Fügmann aus Olpe nahm am Weltpfadfindertreffen in Südkorea teil. von privat
Charlotte Fügmann aus Olpe nahm am Weltpfadfindertreffen in Südkorea teil. © privat

Olpe. Aus Vorfreude und gespannten Erwartungen wurden Erinnerungen, aus Fremden neue Bekanntschaften in weiter Entfernung. Vor fast genau einem Monat endete für Charlotte Fügmann eine abenteuerliche Zeit in Südkorea. Die 15-Jährige nahm dort am Weltpfadfindertreffen teil. Nicht alles lief wie geplant, doch mit positiven Eindrücken kehrte die Olperin wieder zurück nach Hause.


Nach etwa dreieinhalb Wochen in Südkorea ist Charlotte wieder gut in Olpe angekommen. „Nicht, dass ich gehen wollte – aber ich bin auch froh, wieder zu Hause zu sein“, sagt die 15-Jährige, für die mit ihrer Ankunft im Sauerland auch sofort wieder die Schule begonnen hat.

Bevor beim „World Scout Jamboree“ an der Küste von Saemangeum rund 40.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus der ganzen Welt zusammentrafen, stand für Charlotte und ihre Unit erst einmal eine Vortour an, ein gemeinsames Einstimmen mit bekannten Gesichtern. „Es war schön, sich noch besser kennenzulernen und sich gemeinsam auf die neue Umgebung einzustellen“, erzählt Charlotte.

Zusammentreffen der Kulturen

Nach ihrer Ankunft in Seoul verbrachte die Gruppe einige Tage in einem Templestay am Meer, danach auf einem Zeltplatz. Zum Monatswechsel ging es dann, nach einem Wochenende mit allen Units aus Deutschland, auf einen Zeltplatz ganz anderer Größenordnung – dem riesigen Gelände des Weltpfadfindertreffens.

Eröffnet wurde das Camp mit der großen Opening-Ceremony in Buan. „Natürlich waren alle sehr aufgeregt. Das war wie der Startschuss für das Jamboree“, erinnert sich Charlotte. Gefeiert hätten alle auf ihre Art, sie sangen traditionelle Lieder und tanzten.

Über eine riesige Fläche erstreckt sich das Pfadfinder-Lager. von privat
Über eine riesige Fläche erstreckt sich das Pfadfinder-Lager. © privat

Der erste Eindruck vom Lager? „Ganz anders, als ich es mir vorstellt habe“, erzählt sie. Zelte über Zelte auf einem Platz, dessen ganze Ausdehnung man beispielsweise während einer halbstündigen Rundfahrt bequem aus dem Fenster bestaunen konnte. Einen großen Teil habe Charlotte aber auch mal zu Fuß erkundet.

Während des Treffens stand vor allem der Austausch der verschiedenen Länder und Kulturen im Vordergrund, beispielsweise im Food-Dorf, das auch eines der Highlights für die 15-Jährige war.

Doch mit am schönsten sei gewesen, die vielen verschiedenen Menschen zu treffen. Direkte Nachbarn in ihrem Subcamp, das wiederum aus einigen Units besteht, seien Koreaner, Australier und Norweger gewesen. Aber auch junge Pfadfinder aus vielen anderen Ecken der Welt lernte Charlotte kennen.

Vorzeitiges Ende an der Küste

Derweil ist das World Scout Jamboree Thema in internationalen Medien. Nach extremer Hitze muss das Lager aufgrund eines Taifuns schließlich vorzeitig abgebaut, neue Unterkünfte müssen gefunden werden.

Auch LokalPlus berichtete über den Abbruch, sprach mit Charlotte und ihrer Mutter in Olpe. Die Räumung sei vermutlich eine schwierige Entscheidung, jedoch die richtige gewesen, betont die junge Pfadfinderin. Trotzdem sei sie sehr enttäuscht gewesen, dass das Lager an dieser Stelle endete. Chaos und große Probleme habe sie davor in ihrem Subcamp nicht erlebt. Doch was andere erlebt haben, möchte sie ihnen nicht absprechen.

Unterwegs in der Hauptstadt Seoul. von privat
Unterwegs in der Hauptstadt Seoul. © privat

Die weitere Zeit sei mit einem bunt gemischten Improvisationsprogramm gestaltet worden. Den Abschluss bildete die Closing-Ceremony in Seoul: „Als der Trailer für das nächste Jamboree gezeigt wurde, war die Aufregung umso größer“, erzählt Charlotte. Gibt es bei dem ein oder anderen 2027 in Polen vielleicht ein Wiedersehen als Leitung oder Organisator?

Kleiner Tausch, große Geste

Besonders, so Charlotte, sei es immer gewesen, Dinge mit anderen zu tauschen – ein Pfadfinder-Brauch. Eine große Freude bereitete sie einer Brasilianerin mit einem Liederbuch und nahm selbst Halstücher aus Japan, Australien und Brunei mit nach Hause. „Sie werden auf jeden Fall noch ihren Platz bekommen“, lächelt Charlotte.

Ein getauschtes Halstuch aus Brasilien. von privat
Ein getauschtes Halstuch aus Brasilien. © privat

Und noch vieles mehr nimmt die 15-Jährige aus diesen Wochen mit: „Ich habe viel über den Umgang und die Kommunikation mit anderen Menschen gelernt.“ Kontakte und Social-Media-Namen wurden ausgetauscht und mit Pfadfindern aus der Unit sind weitere Treffen geplant. „Das bleibt“, sagt Charlotte. „Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und dass meine Eltern mir diese ermöglicht haben.“

Mehr über Charlottes Reise, ihre Vorfreude auf das World Scout Jamboree und die Situation nach dem Abbruch des Lagers, lest ihr hier:


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