NRW-Ministerin Mona Neubaur im Dialog mit „Hidden Champion“ Kemper

Standortbesichtigung und ernste energiepolitische Töne


NRW-Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Industrie und Energie Mona Neubaur (vordere Reihe, Mitte) sprach mit dem Olper Familienunternehmen Kemper über die ernsten Anliegen der heimischen Wirtschaft, vor allem hinsichtlich der aktuellen Energiekosten. von privat
NRW-Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Industrie und Energie Mona Neubaur (vordere Reihe, Mitte) sprach mit dem Olper Familienunternehmen Kemper über die ernsten Anliegen der heimischen Wirtschaft, vor allem hinsichtlich der aktuellen Energiekosten. © privat

Olpe. Im Anschluss an die Unternehmertagung des Arbeitgeberverbandes im Kreis Olpe hat die NRW-Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Industrie und Energie Mona Neubaur die heimischen „Hidden Champions“ Mennekes und Kemper besucht. Einen besonderen Schwerpunkt des Dialogs bildeten die aktuelle Energiepreissituation sowie die Notwendigkeit zeitnaher, langfristiger Lösungen für den industriellen Mittelstand.


Bei Kemper nahm man die Gelegenheit wahr, zu zeigen, welche Stärken das Familienunternehmen seit fast 160 Jahren haben wachsen lassen. Neubaur konnte sich hiervon mit Blick auf nachhaltiges Wirtschaften, ein festes Bekenntnis zum Produktionsstandort Olpe so wie die langjährige Bindung von Unternehmen und Belegschaft live überzeugen.

Gesunde und nachhaltige Zukunft

Nach der offiziellen Begrüßung durch Beiratsvorsitzende Tessa Bertram präsentierten die Geschäftsführer Christian Küster, Dr. Michael Rehse und Martin Thiel der Ministerin bei einem Werksrundgang die Produktvielfalt der drei Geschäftsbereiche.

Highlights dieser Reise durch die Kemper-Produktwelt: die innovativen Systemlösungen aus der Gebäudetechnik, die nachhaltig und ressourcenschonend die Trinkwasserhygiene aufrechterhalten und die Verbraucher vor einer Gesundheitsgefährdung durch Verkeimung in der Trinkwasser-Installation schützen; der neu entwickelte, bleifreie Rotguss-Werkstoff Rg+ im Bereich Gusstechnik sowie die High-Performance-Legierungen, aus denen Walzprodukte hergestellt werden, die weltweit Einsatz z. B. in der Elektromobilität, Dekarbonisierung oder Digitalisierung finden.

In den Geschäftsbereich Walzprodukte hat das Unternehmen zuletzt kräftig investiert: Rund 50 Mio. Euro flossen in die neue Endbandfertigung.

Verunsicherung muss beendet werden

Als metallverarbeitendes Industrieunternehmen sieht sich Kemper mit enormen Herausforderungen hinsichtlich der stark steigenden Energiepreise konfrontiert. Klar zur Sprache kamen daher in einem abschließenden Unternehmerdialog die aktuell sehr ungünstigen politischen Rahmenbedingungen.

„Zukunftsinvestitionen erfordern klare Perspektiven und Standortfaktoren, die ein Wirtschaften im globalen Wettbewerb auch in Deutschland ermöglicht“, betonte die Geschäftsführung und gab ein deutliches Plazet für einen Transformations-Strompreis ab, der es energieintensiven Unternehmen wie Kemper ermöglicht, wichtige und dringende Zukunftsprojekte verlässlich zu planen und umzusetzen.

Keine Subventionen mit der Gießkanne

Ferner ginge es nicht um Subventionen mit der Gießkanne, die Märkte verzerren und künstliche Bedarfe schaffen. Wichtig sei es vielmehr, zielgerichtet dafür zu sorgen, dass zukunftsfähige Unternehmen die Transformation in die CO2-Neutralität meistern können. Dies sichere nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die Verfügbarkeit von Schlüsselprodukten für eine nachhaltige Gesellschaft im eigenen Land.

Diese Botschaft nahm Neubaur mit ins politische Düsseldorf – es bleibt zu hoffen, dass sie die Stimmen der heimischen Industrie mit sich trägt.

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