Als der Krähenberg zum Kreuzberg wurde - 175 Jahre Kreuzweg in Elben

Kreuzwegbeten startet bald


  • Wenden, 14.02.2023
  • Glaube & Religion
  • Von Lorena Klein
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Sabine Kramer und Johanna Schledorn organisieren mit dem Gemeindeausschuss Elben und den St. Helena-Frauen Aktionen rund um den Kreuzweg und planen ebenfalls, das 175-jährige Jubiläum in diesem Jahr zu feiern. von Lorena Klein
Sabine Kramer und Johanna Schledorn organisieren mit dem Gemeindeausschuss Elben und den St. Helena-Frauen Aktionen rund um den Kreuzweg und planen ebenfalls, das 175-jährige Jubiläum in diesem Jahr zu feiern. © Lorena Klein

Elben. Häuschen für Häuschen geht es weiter den Berg hinauf. 14 Stationen sind es insgesamt, die auf dem Elbener Kreuzberg den Leidensweg Jesu erzählen. Besonders in der Fastenzeit bietet der Kreuzweg Christen die Möglichkeit, die Bedeutung des bevorstehenden Osterfests zu verinnerlichen. Mittlerweile ist es 175 Jahre her, dass der Kreuzweg eingeweiht wurde - und der damalige „Krähenberg“ zum Kreuzberg wurde.


Der Borkenkäfer hat auch auf dem Kreuzberg seine Spuren hinterlassen: Während an einigen Stellen noch schützender Laubwald geblieben ist, sind vor allem die Hänge und Flächen Richtung Elben und Schönau kahl.

Doch dies hat im wahrsten Sinne des Wortes nicht nur Schattenseiten: Kommt die Sonne hinter den Wolken hervor, so ist der höher gelegene Bereich des Kreuzweges lichtdurchflutet und die roten Dächer heben sich vom blau-weißen Himmel ab - dazu ein weiter Blick über die umliegenden Ortschaften.

Ein besonderer Ort

Auch von der Kreuzkapelle aus hat man eine tolle Aussicht über Elben. Und was für die Dorfbewohner noch viel schöner ist: „Die Kreuzkapelle ist jetzt auch vom Dorf aus zu sehen!“, erzählt Sabine Kramer vom Gemeindeausschuss Elben.

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Der Kreuzweg in Elben.

Elben und den Kreuzweg verbinden mittlerweile 175 gemeinsame Jahre. Im Jahr 1848 wurde der Weg am zweiten Ostertag von Pfarrer Josef Schmidt eingeweiht, schreibt Karl Heinz Kaufmann im 126. Blickpunkt der Gemeinde Wenden aus dem Jahr 1994. Ideengeber des Kreuzberges auf dem Krähenberg sei der Schreinermeister Johann Peter Klein gewesen. Dabei habe es sich um den ersten Kreuzweg in der Nähe gehandelt. Die ersten Stationen waren aus Holz. Ein paar Jahre später wurde die Kreuzbergkapelle errichtet.

Noch heute ist der Berg ein besonderer Ort für die Dorfgemeinschaft. So werden die Häuschen von Familien aus dem Dorf gepflegt, erklärt Sabine Kramer. Die Stationen seien den Leuten dabei nicht zugeteilt worden - „Sie fühlen sich einfach dafür verantwortlich“, so Kramer. Ihre Großmutter habe sich beispielsweise immer um Station Nummer 13 gekümmert.

Frühjahrsputz steht an

Jährlich finden auch große Aufräumaktionen statt. Dabei leistet auch der Dorfgemeinschaftsverein unter dem Vorsitzenden und Ortsvorsteher Peter Niklas wertvolle Unterstützung. Das nächste Mal schreiten die Helferinnen und Helfer am Samstag, 4. März, zur Tat, um die Häuschen verschiedener Größe von Staub, Laub und Dreck zu befreien.

In der Fastenzeit bieten Gemeindeausschuss und Frauengemeinschaft wieder ein wöchentliches Kreuzwegbeten ab Freitag, 24. Februar, an. Dabei wechseln sich fünf Elbener und ein Schönauer freitags um 15 Uhr mit dem Vorbeten ab. Treffpunkt ist an der Kapelle.

Für Familien mit Kindergarten- und Grundschulkindern gibt es am Sonntag, 19. März, um 11 Uhr ein Kinder-Kreuzwegbeten. An diesem Tag beten die Kommunionkinder vor. Der Abschluss des Kreuzwegbetens findet am Karfreitag, 7. April, um 17 Uhr statt.

Nachdem die Aktion in den letzten drei Jahren nicht stattfinden konnte, sei die Nachfrage jetzt wieder groß, betont Johanna Schledorn, Vorsitzende der Frauengemeinschaft Elben-Scheiderwald. Das Kreuzwegbeten hat in Elben lange Tradition. Johanna Schledorn und Sabine Kramer kennen die Aktion noch aus ihrer eigenen Kindheit.

Kreuzkapelle öffnet die Pforten

Ab der Fastenzeit ist dann auch die Kapelle wieder sonntags von 10 bis 17 Uhr bis einschließlich zum 3. Oktober geöffnet. Ab Ostern übernehmen die St. Helena-Frauen das Auf- und Abschließen.

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Die Kreuzkapelle ist ab der Fastenzeit wieder jeden Sonntag geöffnet.

Viele Menschen besuchen die Kapelle, um dort zur Ruhe zu kommen, zu beten und für geliebte Menschen und Anliegen Teelichter anzuzünden und sie auf die Zweige des baumförmigen Kerzenständers zu stellen. „Sonntags abends sieht man immer, wie viele Kerzen angezündet worden sind“, erzählt Johanna Schledorn.

Letztlich soll auch anlässlich des 175-jährigen Jubiläums des Kreuzweges eine kleine Feier auf die Beine gestellt werden, voraussichtlich im August oder September. Zudem soll der Gottesdienst des Pastoralverbundes an Christi Himmelfahrt, in dessen Rahmen eine Prozession von Wenden auf den Elbener Kreuzberg stattfindet, den Fokus auf das Jubiläum dieses Ortes lenken.

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