Ampellösung statt Ortsumgehung? Amazon will erneut Gespräch suchen

SPD-Besuch im Logistikzentrum Gerlingen


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SPD-Politiker zu Besuch bei Amazon (von links): Maik Riefenstein, Nezahat Baradari, Thorsten Freers und Ludger Reuber. von Bundestagsbüro Nezahat Baradari
SPD-Politiker zu Besuch bei Amazon (von links): Maik Riefenstein, Nezahat Baradari, Thorsten Freers und Ludger Reuber. © Bundestagsbüro Nezahat Baradari

Gerlingen. Die Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari hat gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPD Wenden, Ludger Reuber, das Logistikzentrum des Online-Versandhändlers Amazon in Gerlingen besucht. Sie trafen sich mit Public Policy Manager Thorsten Freers und Standortleiter Maik Riefenstein.


Das Zentrum ist seit November 2021 in Betrieb. Die tägliche An- und Auslieferung von bis zu 45.000 Paketen mit bis zu 250 Fahrzeugen in mehreren Gruppen sorgt für eine äußerst lebhafte Verkehrssituation in Gerlingen. Viele Anwohner haben den Eindruck: „Gerlingen kommt nie zur Ruhe“, sagt Reuber. Und das nicht nur tagsüber.

Noch höheres Verkehrsaufkommen

Im Zuge der Amazon-Ansiedlung hat sich in Gerlingen ein Thema verschärft hat und sorgt für wachsenden Unmut bei den Bürgern: Die Gerlinger Ortsdurchfahrt (L 512) hatte schon vorher ein sehr hohes Verkehrsaufkommen von rund 20.000 Fahrzeugen pro Tag. Durch Amazon hat sich dieses noch einmal erhöht - mit allen Konsequenzen wie Blechlawinen, Staus, Lärm- und Feinstaubbelastung. Die Ortsumgehung Gerlingen ist wieder aktuell, doch Fördermittel von Land und Bund sind nicht in Sicht.

Darauf wies auch Public Policy Manager Freers hin, stellte aber keine eigene Kostenbeteiligung in Aussicht. Amazon habe von Anfang an mit den Behörden zusammengearbeitet und ein eigenes Verkehrsgutachten erstellt. Der Vorschlag, die Ampelschaltung zu ändern oder eine neue Ampel zu installieren, wofür Amazon die Kosten übernommen hätte, wurde jedoch abgelehnt.

Gespräch mit Gutachter

Der Gemeinderat bevorzugte die „große Lösung“ einer Ortsumgehung mit Fördermitteln, die bislang jedoch nicht zugesagt sind. Amazon plant, die Ampellösung in modifizierter Form erneut in Politik und Verwaltung einbringen. Zuvor werde aber noch einmal ein Gespräch mit einem Verkehrsgutachter stattfinden, versicherte Freers.

Baradari und Reuber und sprachen sich für „kleine, aber stetige Schritte“ aus, um die Verkehrssituation in Gerlingen zu entlasten.

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