Anpacken im „Urwald von Hünsborn“: Naturpark-Schule entfernt Fichten

Gemeinschaftsaktion im Naturschutzgebiet


Erschöpft und nass, aber zufrieden und stolz über die geleistete Arbeit: Die Drittklässler der Naturparkschule Hünsborn mit ihren Lehrerinnen, Eltern und dem Team des Regionalforstamtes Kurkölnisches Sauerland. von Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V. / Kerstin Prutti
Erschöpft und nass, aber zufrieden und stolz über die geleistete Arbeit: Die Drittklässler der Naturparkschule Hünsborn mit ihren Lehrerinnen, Eltern und dem Team des Regionalforstamtes Kurkölnisches Sauerland. © Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V. / Kerstin Prutti

Hünsborn. Das Naturschutzgebiet Kallerhöh wird auch als der „Urwald von Hünsborn“ bezeichnet. Und das nicht ohne Grund: Hier wechseln sich naturnahe Quellen, Erlenbruchwälder und Moorbereiche ab – ein höchst seltener Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Nur eine Pflanze hat hier keine Zukunft: Die Fichte. Und genau um die ging es jetzt bei einer Naturschutzaktion der Gemeinschaftsgrundschule Hünsborn, des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge und weiteren Unterstützern.


Vierzig Schülerinnen und Schüler der Grundschule, die seit vergangenem Jahr als Naturpark-Schule ausgezeichnet ist, tauschten das Klassenzimmer gegen das Naturschutzgebiet und setzten sich aktiv für den Naturschutz vor Ort ein.

Eingeladen zu dieser Aktion hatte der Naturpark Sauerland Rothaargebirge und traf nicht nur bei der Schule in Hünsborn auf offene Ohren. Auch Antonius Klein von der Unteren Naturschutzbehörde (uNB) des Kreises Olpe sowie der Forstbetriebsbeamte Michael Knoop vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW waren sofort bereit, die Aktion zu unterstützen.

Die Drittklässler bewiesen viel Motivation und Ausdauer. von Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V. / Kerstin Prutti
Die Drittklässler bewiesen viel Motivation und Ausdauer. © Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V. / Kerstin Prutti

Die Fläche des Naturschutzgebietes liegt als Staatswald im Eigentum des Landes NRW und so griff auch das Team des Regionalforstamtes Kurkölnisches Sauerland zur Säge und fällte die dickeren Fichten.

Es folgte der Einsatz der Drittklässler: Mit ganz viel Engagement, Ausdauer und körperlichem Eifer zogen die Kinder die Fichten durch den sumpfigen Bruchwald an den Weg, griffen auch selbst zur Säge oder zogen kleine Fichten direkt aus dem Boden. Auch ihre zwei Lehrerinnen und engagierte Eltern packten tatkräftig mit an. Und alle verfolgten ein gemeinsames Ziel: Möglichst viele Fichten, die nicht in dieses feuchte Ökosystem gehören, zu entnehmen.

Die Drittklässler bewiesen viel Motivation und Ausdauer. von Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V. / Kerstin Prutti
Die Drittklässler bewiesen viel Motivation und Ausdauer. © Naturpark Sauerland Rothaargebirge e.V. / Kerstin Prutti

„Der Erlenbruchwald ist ein ganz besonderes Juwel und gerade in Zeiten der Klimaerwärmung besonders schützenswert“, erklärt Antonius Klein von der uNB.

„Die Pflegeaktion ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Umweltbildung und praktischer Naturschutz Hand in Hand gehen können“, ist sich Kerstin Prutti vom Naturpark Sauerland Rothaargebirge sicher. „Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Naturparkschule, Naturschutzbehörde und Regionalforstamt verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass jeder einen aktiven Beitrag zum Schutz der Natur leisten kann“, betont Prutti und dankt allen Beteiligten.

Artikel teilen: