Ortsumgehung Gerlingen „steht und fällt mit der Finanzierung“

Infos aus dem Wendener Gemeinderat


Das Rathaus der Gemeinde Wenden. von Nils Dinkel
Das Rathaus der Gemeinde Wenden. © Nils Dinkel

Wenden. Das Thema Wohnraum ist und bleibt aktuell in der Gemeinde Wenden. Hinter der Ortsumgehung Gerlingen steht nach wie vor ein großes Fragezeichen, jedoch könnte es noch Hoffnung geben.


Im Baugebiet „Am Buchhagen“ in Möllmicke soll ein Grundstück für den sozialen Wohnungsbau im Rahmen einer Konzeptvergabe vermarktet werden. Das beschloss der Gemeinderat am Mittwochabend, 13. März, einstimmig und folgte damit dem Votum des Haupt- und Finanzausschusses.

Ursprünglich sollten auf dem Grundstück Einfamilienhäuser Platz finden. Die Gemeinde Wenden sieht jedoch Nachholbedarf beim bezahlbaren Wohnraum, der im Gemeindegebiet laut Sitzungsvorlage „kaum zur Verfügung steht“.

Als Zielgruppe definiert die Verwaltung „insbesondere Familien mit Kindern, Alleinerziehende, ältere Menschen, anerkannte Flüchtlinge, Menschen mit Behinderungen, Auszubildende oder Geringverdiener, die sich aufgrund ihres Einkommens am Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können“.

Sozialer Wohnungsbau im Fokus

Vor dem Hintergrund der aktuellen Fördermöglichkeiten soll sich die Konzeptvergabe nicht nur auf bezahlbare Wohnungen, sondern speziell auf den sozialen Wohnungsbau fokussieren. Für solch eine geförderte Sozialwohnung benötigt es einen Wohnungsberechtigungsschein, der an bestimmte Voraussetzungen, wie Einkommen und Wohnungsgröße, geknüpft ist.

Auch den Wohnraum für Geflüchte plant die Gemeinde Wenden nach und nach aufzustocken (LokalPlus berichtete). Nach dem Beschluss in der Haushaltssitzung im Dezember gibt der Gemeinderat in jeder Sitzung einen Überblick über die aktuellen Belegungskapazitäten der Unterkünfte.

Momentan werden der Gemeinde Wenden etwa vier bis fünf Menschen pro Woche zugewiesen. Die Aufnahmequote liegt bei 92 Prozent, in den Unterkünften gibt es aktuell 32 freie Plätze.

Bodendeponie bringt Bewegung ins Spiel?

Auch Nachfragen zur Ortskernentlastung in Gerlingen fanden mehrmals ihren Weg in die Ratssitzung. Diese „steht und fällt mit der Finanzierung“, betonte Bürgermeister Bernd Clemens und verwies auf eine Option, die er erstmals Mitte Februar bei einer Bürgerversammlung in Gerlingen bekanntgab.

Der Bau einer Bodendeponie könnte womöglich wieder Bewegung in die Sache bringen, nachdem Förderungen aussichtslos sind. Vorerst werde man jedoch nicht in die dritte Planungsphase übergehen. Dies mache an dieser Stelle noch keinen Sinn, so Bernd Clemens.

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