Rathaus im Ausnahmezustand: Schlüssel an Jecken ausgehändigt

Rathaussturm in Wenden


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Die Wendschen Jecken haben das Rathaus gestürmt. von Lorena Klein
Die Wendschen Jecken haben das Rathaus gestürmt. © Lorena Klein

Wenden. Einmal im Jahr herrscht im Wendener Rathaus Ausnahmezustand. Und am Altweiber-Donnerstag, 8. Februar, um 11.11 Uhr standen sie wieder lautstark jubelnd und pfeifend auf dem Rathausplatz: die Wendschen Jecken. Das Domizil der Wendener Gemeindeverwaltung ist in Narrenhand.


Die fröhliche Narrenschar um das Prinzenpaar des Karnevalsvereins Schönau Altenwenden, Dirk I. und Tine I. (Schrage), hatte es auf den (symbolischen) Schlüssel des Rathauses abgesehen. Groß war der Jubel, als Bürgermeister Bernd Clemens diesen ohne Widerworte vom Fenster an einem Seil herunterließ – direkt in die Hände von Prinzessin Tine und Kinderprinzessin Marie.

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Die Wendschen Jecken haben das Rathaus gestürmt.

Angekommen im Rathaus erklärte der Bürgermeister auch direkt die Gründe für die schnelle Übergabe. Der wollte die Narren zum einen beim ungemütlichen Wetter nicht länger als nötig draußen stehen lassen, zum anderen, scherzte Clemens, gebe es nach dem Hacker-Angriff im Rathaus ohnehin nicht mehr viel zu holen.

Mit dem Cyber-Schüssel könnten die Karnevalisten wohl mehr anfangen, betonte der Bürgermeister und hatte für das Prinzenpaar auch einen Ausdruck parat. Passend dazu lautet auch das Motto der Mitarbeiter im Rathaus, die an diesem nicht ganz so normalen Arbeitstag in Matrosen-Uniformen geschlüpft sind: „Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff“.

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Die Wendschen Jecken haben das Rathaus gestürmt.

Doch es gibt noch einen dritten Grund, wieso das Rathaus besonders schnell freigegeben wurde: Prinz Dirk feiert heute seinen 40. Geburtstag. Das ließen sich die vielen Jecken nicht zweimal sagen und stimmten gleich ein Ständchen für die Schönauer Tollität an.

Prinzessin Tine überreichte dem Bürgermeister den Sessionsorden des Karnevalsvereins Schönau-Altenwenden. Das Motto „Zwei Dörfer, die zusammenstehen“ liege dem Prinzen aus Altenwenden, der sich im Karneval, Fußball und Schützenwesen engagiert, sehr am Herzen, verriet Christian Halbe, Geschäftsführer des Karnevalsvereins, vor dem Rathaussturm.

Bevor die Schönauer Jecken im Festzelt bei der Altweiber-Party alles geben, statten sie auch der Wendener Sparkasse einen Besuch ab.

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