Wald und Wild im Fokus: Experten informieren in Wenden

Kluge Besucherlenkung gewünscht


Karl-Josef Fischer, Bernd Clemens, Michael Quiter, Dr. Michael Petrak sowie Prof. Dr. Dr. Sven Herzog (von links). von Maria Häuser
Karl-Josef Fischer, Bernd Clemens, Michael Quiter, Dr. Michael Petrak sowie Prof. Dr. Dr. Sven Herzog (von links). © Maria Häuser

Wenden. Mehr als 100 Besucher, darunter Waldbesitzer, Förster und Kommunalpolitiker, haben kürzlich eine Informationsveranstaltung des Hegerings Wenden, Kreisjägerschaft Kurköln Olpe, besucht. Prof. Dr. Dr. Sven Herzog informierte die Teilnehmer über den aktuellen Stand zum Thema „Wald und Wild unter den Bedingungen des Waldumbaus“.


Die Veranstaltung leitete Karl-Josef Fischer, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Olpe und Hegeringleiter in Wenden. Besonders erfreulich war für den Hegering die Anwesenheit versierter und bundesweit anerkannter Wissenschaftler, die ihre Expertise zu Wald und Wild im Kreis Olpe präsentierten.

Die Diskussion moderierte Dr. Michael Petrak. Beide Wissenschaftler unterstrichen die Bedeutung des „Nordrhein-Westfälischen Wegs“ und warben gemeinsam dafür.

Einige wichtige Aussagen aus der Veranstaltung für die jagdliche und forstliche Praxis waren laut Hegering Wenden:

  • Die Planung von fünf bis zehn Prozent der Revierfläche als Wildruhezonen.
  • Reduktionsabschüsse sollten als zeitlich begrenzte Projekte betrachtet werden.
  • Jagd sollte dort stattfinden, wo Schäden entstehen.
  • Verbissprozente allein sind keine aussagekräftigen Indikatoren; entscheidend ist die Erreichung waldbaulicher Ziele.


Sowohl forstliche als auch jagdliche Hausaufgaben wurden detailliert diskutiert:

  • Klare Definition der waldbaulichen Ziele.
  • Betriebswirtschaftliche Tragbarkeit von Neuanpflanzungen und die Frage nach der Rentabilität.
  • Die Notwendigkeit von Wildnisanteilen und Wiesen in Waldgebieten zur Reduzierung des Verbissdrucks.
Volles Haus im Landgasthof Scherer. Das Thema und die prominenten Referenten zogen mehr als 100 Besucher an. von Andreas Schneider
Volles Haus im Landgasthof Scherer. Das Thema und die prominenten Referenten zogen mehr als 100 Besucher an. © Andreas Schneider

Laut Hegering Wenden sei Wiederbewaldung keineswegs nur Aufgabe von Waldbesitzern, Förstern und Jägern. Ebenso wichtig sei eine kluge Besucherlenkung in den betroffenen Gebieten.

In der anschließenden Diskussion waren auch die Vertreter der Kommunalpolitik gefordert, denn Tourismus sei im Olper Raum ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Beide Wildbiologen forderten einhellig, die Belange von Forst und Jagd auch in die touristischen Erschließungskonzepte aufzunehmen und hinreichend Rückzugsräume für das Wild zu schaffen.

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